Noch immer ist nicht alles vom Superwahlsonntag ausgezählt Foto:  

In den Ortsparlamenten der Großen Kreisstädte verändern sich die Konstellationen aber kaum. Die AfD zieht allerdings neu in Backnang und Waiblingen ein.

Rems-Murr-Kreis - Gravierende Veränderungen hat die Wahl in den Gemeinderäten der Großen Kreisstädte nicht ergeben. Möglicherweise sind die Parteien der Großen Koalition in Berlin ein wenig abgestraft worden. Die Mehrheitsverhältnisse indes sind weitgehend gleich geblieben.

Waiblingen, voraussichtliche Sitzverteilung: CDU 8 (9), SPD 6 (7), FW-DFB 5 (6), Alternative Liste 4 (5), FDP 3 (3), Bürgerliste Bittenfeld 1 (1), AfD 2 (-), Grünt Natur und Tierfreunde 2 (1), Tierschutzpartei 1 (-)

Waiblingen: Das endgültige Ergebnis der Gemeinderatswahl hat in Waiblingen am Montagabend noch nicht vorgelegen. Extrem viele Briefwähler, eine hohe Wahlbeteiligung und ein großer Arbeitsaufwand durch die vielen Listen nannte OB Andreas Hesky gegen 17 Uhr als Grund dafür, die restliche Auszählung auf Dienstag zu vertagen. Laut der zu dem Zeitpunkt noch nicht endgültigen Zahlen würden die vier größten Fraktionen des Gemeinderats, die CDU (22,8 Prozent), die SPD (17,4), Die Liste Freie Wähler und Demokratische Freie Bürger (16,4) sowie die Alternative Liste (13,2 Prozent) je einen Sitz verlieren. Neu vertreten im Gremium wäre demnach die AfD, die bei der Waiblinger Kommunalwahl voraussichtlich auf 7,1 Prozent der Stimmen kommt und mit zwei Gemeinderäten in den künftigen Gemeinderat einzieht. Ebenfalls neu im Gremium wäre, so sich die Zahlen bestätigen, die Tierschutzpartei, mit einem Sitz. Die Wählervereinigung Grünt würde bei nunmehr 7,4 Prozent der Stimmen ihre Sitzzahl auf zwei verdoppeln. Und für die Bürgerliste Bittenfeld ( 3,6 Prozent) bliebe es bei einem Mandat im Waiblinger Stadtparlament.

Weinstadt: CDU 8 (8), Freie Wähler 7 (7), Grüne Offene Liste 7 (5), SPD 4 (5)

Dass es bei der CDU, der SPD und den Freien Wählern Veränderungen geben würde, stand schon vor der Wahl fest. Bei ersterer stellten sich jeweils zwei altgediente Stadträte nicht mehr zur Verfügung, bei den Freien Wählern kandidierten lediglich drei der sieben bisherigen Sitzinhaber erneut. An der allgemeinen Konstellation hat das nur marginal etwas verändert. Das hat zum einen damit zu tun, dass nur die vier bisher im Gemeinderat vertretenen Parteien und Listen auf der Wahlvorschlagsliste standen. Zum anderen haben die Wähler ihre Präferenzen nicht grundlegend geändert. Allerdings sind – mit Ausnahme der SPD – alle ein bisschen dichter zusammengerückt, die Grünen legten zwei Sitze zu und sind jetzt auf Augenhöhe mit den Freien Wählern.

Schorndorf: Die Mandatsverteilung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest

Ein offizielles Endergebnis wird es in Schorndorf laut Pressesprecherin Nicole Amolsch erst am Dienstag geben. Am Montagnachmittag wurde dort noch ausgezählt. Allerdings zeichneten sich Tendenzen ab. So müssen CDU, SPD und die gemeinsame Liste von Freien Wählern/FDP mit Verlusten rechnen. Am schlimmsten trifft es die Sozialdemokraten, die nach den ersten Hochrechnungen knapp sieben Prozent verlieren und nur noch 21,3 Prozent der Stimmen bekommen. Die CDU liegt bei 27,2 Prozent, die FW/FDP bei 17,6 Prozent und damit nur hauchdünn vor den Grünen mit 18,5 Prozent. Diese schneiden ebenfalls etwas schlechter ab als 2014, allerdings konnten die Wähler dieses Mal ihre Kreuzchen auch bei der neuen Grünen Liste Schorndorf machen, die gut 5 Prozent der Stimmen bekommt. Damit hat das grüne Lager insgesamt mehr Stimmen geholt als die SPD. Auch die AfD wird in den Schorndorfer Gemeinderat einziehen: Sie liegt, Stand Montagnachmittag, bei 9,5 Prozent. Die Liste der Alternative Unabhängiger Bürger bleibt unter einem Prozent.

Backnang: CDU 7 (9), SPD 5 (6), Bündnis 90/Die Grünen 5 (3),Bürgerforum/FDP 3 (4), Christliche Initiative 2 (2), AfD 2 (-), Big 1 (-), Backnanger Demokraten 1 (-)

In Backnang bleibt die Reihenfolge der Parteien wie sie ist: Die CDU liegt vor der SPD, gefolgt von den Grünen, die allerdings jetzt gleichauf mit den Roten sind. Diese haben, genau wie die CDU Verluste einstecken müssen. Von null auf zwei Mandate kommt hingegen die AfD, die neu in das Stadtparlament einzieht, ebenso wie die Backnanger Demokraten und das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG) mit jeweils einem Sitz. Mit deutlichem Abstand Stimmenkönigin wurde die Ärztin Ute Ulfert, die 15 439 Kreuzchen für die CDU einsammelte. Die Wahlbeteiligung lag mit 56,2 Prozent vergleichsweise niedrig.

Winnenden: FW 8 (7), CDU 6 (8), ALI 5 (4), FDP 4 (3), SPD 3 (4)

Am Zipfelbach sind die selben fünf Parteien zur Wahl angetreten wie 2014. Allerdings ändert sich die Sitzverteilung, was durch den Verlust von rund 6,2 Prozent der Stimmen bei der CDU und rund 3,3 Prozent bei der SPD zurückzuführen ist. Vor fünf Jahren waren die Christdemokraten auf 30 Prozent der abgegebenen Stimmen gekommen, dieses Jahr reichte es nur für 23,7 Prozent. Die SPD konnte 13,5 Prozent der Wähler hinter sich scharen, vor fünf Jahren waren es 16,9 Prozent. Die anderen drei Parteien verzeichneten leichte Zuwächse, die fast gleich hoch verteilt sind. Die Freien Wähler, die mit 30,3 Prozent stärkste Fraktion des Rates geworden sind, konnten wie die Alternative Liste und die FDP rund drei Prozent mehr an Stimmen holen. Die Ali liegt nun bei rund 18,4 Prozent, die FDP bei 14,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung hat sich um rund 8 Prozent verbessert. Dieses Jahr gingen rund 55,6 Prozent zur Wahl, 2014 waren es rund 47,5 Prozent.

Fellbach: CDU 8 (10), FW/FD 11 (8), SPD 5 (7), Grüne 7 (4), Linke 1 (-)

Fellbach: Die Fraktion Freie Wähler/Freie Demokraten ist klarer Sieger der Gemeinderatswahl in Fellbach. Sie erreicht laut dem vorläufigen Endergebnis 34,8 Prozent. Das bedeutet einen Zuwachs von gut acht Punkten und drei zusätzliche Sitze. Die CDU hat mit minus 5,3 Punkte deutlich eingebüßt, landet aber mit 24,3 Prozent noch auf dem zweiten Rang. Sie hat im künftigen Stadtparlament mit acht anstelle der bislang zehn Sitzen aber nur noch ein Mandat mehr als die Grünen, die ihr Ergebnis um 7,3 Punkte auf 21 Prozent verbessern und drei zusätzliche Mandate ergattern. Verluste verzeichnet neben der CDU auch die SPD: Nach 20,9 Prozent in 2014 landet sie jetzt bei 16,8 Prozent und verliert zwei Sitze. Die Linke kann mit 1,7 Prozent einen Gemeinderat stellen, die AfD ist in Fellbach nicht angetreten.