Einheimische auf Kamelen in Katar Foto:  

Die WM 2022 findet wohl im Winter statt – oder doch nicht? Die Fifa pendelt irgendwo zwischen Inkompetenz und Einfallslosigkeit, sagt unser Kommentator.

Stuttgart - Glückwunsch, Fifa. Glückwunsch, lieber Generalsekretär Jérôme Valcke! Offenbar haben Sie es jetzt auch so langsam kapiert. In der Wüste ist’s im Sommer verdammt heiß, weshalb es nicht ganz so doll ist, dort Fußball zu spielen. Die Weltmeisterschaft 2022 in Katar soll nun dem Anschein nach tatsächlich im Winter, bei 25 Grad statt 50 im Sommer, ausgetragen werden. Wobei: Einige hohe Fifa-Herren sind sich da noch nicht so sicher und verweisen darauf, dass die Entscheidung darüber doch noch nicht gefallen sei. Beim Weltverband herrscht deshalb: Eiszeit.

Das Chaos überrascht nicht, denn die Verantwortlichen taten ja schon in der Vergangenheit alles, um sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Eine WM in einen reichen Wüstenstaat zu vergeben, zeugte von altbewährter Geldgier und Profitsucht bei der Fifa und war der Beginn allen Übels. Und die folgenden Versuche, den Schaden zu begrenzen, pendelten sich dann irgendwo zwischen Inkompetenz und Einfallslosigkeit ein. Die Stadien klimatisieren zu wollen, war noch das vernünftigste Vorhaben – dass dabei die Fans, die vor und nach den Spielen in der Hitze brüten müssen, in den Gedanken außen vor waren, machte die Idee aber schon fast wieder hinfällig. Kürzlich gründete die Fifa eine Task-Force, um festzustellen, welcher Termin der günstigste ist. Womöglich blüht uns nun 2022 tatsächlich eine WM zu Weihnachten. Wobei: Vielleicht stellt die Fifa ja bald noch fest, dass es dann in manchen Ländern viel zu kalt für die offiziellen Fanfeste sein könnte.