Bei Wilke nahmen es die Kontrolleure offenbar nicht so genau. Foto: dpa/Uwe Zucchi

Der Fall Wilke zeigt, dass es bei der Lebensmittelkontrolle noch Luft nach oben gibt. Um so fataler ist es, dass in diesem Bereich weiter gespart wird, meint Wissenschaftsredakteur Werner Ludwig.

Stuttgart - Die amtliche Lebensmittelkontrolle liegt in der Verantwortung der Stadt- und Landkreise. Das passt nicht in eine Zeit, in der viele Firmen ihre Ware in ganz Europa und darüber hinaus verkaufen. Zu große räumliche Nähe zwischen Produzenten und Kontrolleuren erhöht das Risiko, dass Letztere auch mal ein Auge zudrücken. Schließlich geht es um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in der Region. Vieles spricht dafür, dass solche Überlegungen auch im Skandal um bakterienverseuchte Wurst des Herstellers Wilke eine Rolle gespielt haben, den die Behörden viel zu lange mit Samthandschuhen angefasst haben. Wie es besser geht, hat kürzlich das Deutsche Milchkontor bewiesen. Die Molkerei hatte zeitnah keimbelastete Frischmilch zurückgerufen.