Das Sicherheitskonzept für den Bereich des Hauptbahnhofes und der Klett-Passage wird die Polizei beibehalten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Versuch, die Öffnungszeiten des Postens in der Klett-Passage zu verkürzen, ist gewagt. Die Bürger werden sensibel darauf reagieren, meint unsere Redakteurin Christine Bilger.

Stuttgart - Eins ist sicher: Die Polizei kann sich schon mal dafür wappnen, dass ihr in den kommenden Wochen jede Menge Kritik entgegenschlagen wird. Denn die Empörung war groß, als der Posten in der Klett-Passage wegen der Renovierung geschlossen war, und dann auch noch länger als geplant. Daher ist es gewagt, ausgerechnet jetzt, da sich die zum Teil übermäßig aufgeregt geführte Diskussion über die Sicherheit in der Einkaufspassage wieder beruhigt hat, den Modellversuch anzusetzen.

Wird der verstärkte Streifendienst zur dauerhaften Einrichtung?

Die Argumente klingen einleuchtend. Jedoch lässt sich die nächtliche Schließung nicht allein damit rechtfertigen, dass überwiegend Pendler auf dem Heimweg den Posten als Anlaufstelle nutzen. Ohne eine ohnehin eingesetzte Sicherheitskonzeption, wie sie seit Ende Januar 2016 in der Innenstadt praktiziert wird, wäre der Aufschrei groß, und die Akzeptanz gleich null. Die verstärkte Präsenz, welche die Konzeption vorsieht, muss sein. Nur so kann die Polizei hoffen, dass sie das gerade erst wieder hergestellte Sicherheitsgefühl der Bürger nicht beeinträchtigt. Das heißt im Umkehrschluss, dass derhohe Kräfteeinsatzrund um den Bahnhof wohl von der vorübergehenden zur dauerhaften Einrichtung werden soll, nach dem Motto: sicher ist sicher.