Wer mit Alkohol am Steuer erwischt wird, hat ein Problem Foto: dpa

Im Kampf gegen alkoholisierte Autofahrer geht das Bundesverkehrsministerium neue Wege: mit sogenannten Alko-Locks. Dabei wäre eine 0,0-Promille-Grenze viel wirkungsvoller, sagt unser Kommentator.

Berlin - Nun will also Verkehrsminister Dobrindt einen Pilotversuch auf den Weg bringen, mit dem er Alkoholsünder zur Vernunft bringt. Warum auch nicht? Alko-Lock kann Autofahrer davon abhalten, sich betrunken ans Steuer zu setzen. In Schweden und Finnland wird das System längst erfolgreich eingesetzt. Warum der Alkoholwächter allerdings erst ab 1,6 Promille greifen soll, ist nicht verständlich. Hier gibt es ja bereits die MPU. Ein Einsatz ab 0,8 Promille läge eher auf der Hand. Denn ab dieser Grenze lässt die Reaktionsfähigkeit nachweislich drastisch nach.

Allerdings kann Alko-Lock nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Politik die eigentlich Kernfrage in punkto Alkohol am Steuer seit Jahren umkurvt. Denn bei Fahranfängern hat sich die vorgeschriebene Alkoholabstinenz bewährt; ebenso bei Busfahrern und anderen Berufskraftfahrern. Hier gibt es deutlich weniger Alkoholunfälle als bei den „normalen“ Autofahrern. Warum für sie also weiterhin die 0,5-Promille-Grenze gilt, ist durchaus diskussionswürdig.