Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich gegen ein neues Einwanderungsgesetz ausgesprochen. Foto: dpa

Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist unstrittig. Doch wie viel Zuwanderung dieses Land braucht, wie viele Menschen nichtdeutscher Herkunft – hoch qualifiziert oder in Flüchtlingsnot – nach Deutschland geholt beziehungsweise zu ihrem Schutz hereingelassen werden, darüber muss diskutiert, ja gestritten werden, meint unser Kommentator Holger Möhle.

Berlin - Einwanderung ist für alle eine Herausforderung: für die Mehrheitsgesellschaft der hier Geborenen und wohl Integrierten ebenso wie für die Minderheit der Zuwanderer – jene Menschen also, die sich im neuen Land, das ihre zweite Heimat werden könnte, zurechtfinden müssen.

Dabei ist die Sprache der Schlüssel. Ohne Deutsch keine Integration. Und ohne den Willen, sich an den hier geltenden Regeln, Vorschriften, Gewohnheiten und natürlich Gesetzen zu orientieren und diese zu akzeptieren, wird es gleichfalls nicht gehen. Parallelgesellschaften fördern keine Integration, sondern Spaltung.

Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist unstrittig. Doch wie viel Zuwanderung dieses Land braucht, wie viele Menschen nichtdeutscher Herkunft – hoch qualifiziert oder in Flüchtlingsnot – nach Deutschland geholt beziehungsweise zu ihrem Schutz hereingelassen werden, darüber muss diskutiert, ja gestritten werden. Deutschland wird früher oder später um ein Einwanderungsgesetz nicht herumkommen, weil der Migrationsdruck zunehmen wird. Da braucht es klare Kriterien.

Wenn sich Schwellenstaaten wie Brasilien und Indien oder aufstrebende Industrieriesen wie China erst einmal ernsthaft daranmachen, um die besten Köpfe der Welt zu werben, können Europa und Deutschland schnell zurückfallen. Anderswo holt man sich, was der (Arbeits-)Markt hergibt. Deutschland ist nach den USA das weltweit beliebteste Land für Zuwanderer. Darauf darf man stolz sein. Und damit lässt sich werben.