Dieter Hundt bei der Eröffnung der Mercedes-benz-Arena im Jahr 2011 Foto: Pressefoto Baumann

Am Ende war es ein unvermeidbarer Schritt. Dieter Hundt hat sein Amt als Chef des Aufsichtsrats des VfB Stuttgart niedergelegt – und das Aufatmen rund um das Clubhaus in der Mercedesstraße sorgte beinahe für eine Orkanwarnung.

Stuttgart - Am Ende war es ein unvermeidbarer Schritt. Dieter Hundt hat sein Amt als Chef des Aufsichtsrats des VfB Stuttgart niedergelegt – und das Aufatmen rund um das Clubhaus in der Mercedesstraße sorgte beinahe für eine Orkanwarnung. Zu sehr belastete die Sturheit, mit der sich der seit Monaten in der Kritik stehende Arbeitgeberpräsident an sein Amt beim VfB klammerte, die Suche nach einem neuen Präsidenten. Die Mitgliederversammlung drohte im Chaos und mit einer trotz allem unwürdigen Abwahl des 74-Jährigen zu enden. Schließlich hat auch Dieter Hundt seinen Anteil daran, dass der VfB seit der Amtsübernahme des Uhingers 2002 ein Millionenloch gestopft und sich wirtschaftlich konsolidiert hat.

Spät, aber wohl nicht zu spät, hat Dieter Hundt nun die Zeichen erkannt – und den Weg für eine unbelastete Fortführung der Sondierungsgespräche frei gemacht. Nur dank dieses Schrittes kann die Suche nach einem neuen Chef für das sportliche Aushängeschild der Region am Ende wirklich den am besten geeigneten Kandidaten zutage fördern. Dass der VfB nun auch ohne Aufsichtsratschef dasteht, ist dagegen eine Nebenwirkung ohne größere Risiken. Ex-Präsident Erwin Staudt formiert im Hintergrund bereits eine Mannschaft für die Wahl 2014, vorerst übernimmt Joachim Schmidt die Geschäfte.

Der Mercedes-Manager stünde auch für die Zukunft bereit und kann in den nächsten Wochen beweisen, dass er weit mehr ist als der Vize im Schatten eines allmächtigen Frontmannes. Die Präsidentensuche ist seine große Bewährungsprobe. Diese wird nun zwar leichter fallen als bisher, zufliegen wird der von allen Beteiligten akzeptierte Traumprinz dem VfB aber nicht. „Die Probleme sind nicht über Nacht zu lösen“, sagte Dieter Hundt im Jahr 2002 und ergänzte: „Aber der Anfang muss jetzt gemacht werden.“ Gut, dass er sich an diese Worte erinnert hat.