Ausritt auf dem Hexenbesen – Jule an Halloween 2020. Foto: StZN/privat

„Süßes, sonst gibt’s Saures“ ist von gestern. Was Kinder jetzt sagen, wenn sie an Halloween an der Tür klingeln? Jule (10) will das nicht verraten. Dafür hat sie andere Tipps, wie Halloween cool wird.

Stuttgart - Die zehnjährige Jule ist begeisterter Halloween-Fan. Im Gespräch mit Maresa Stölting, Leiterin der Stuttgarter Kinderzeitung, verrät sie, was sie an dem Gruselfest mag – und gibt Tipps, wie Sie Ihren Kindern ein unvergessliches Halloween bescheren können!

Hallo Jule, wie fühlt es sich für dich an, wenn du dich gruselst?

Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn es schön gruselig ist. Manchmal zittere ich auch oder es kribbelt ein bisschen im Bauch. Das macht irgendwie Spaß.

Wie verkleidest du dich denn in diesem Jahr?

Als Vampir. Im Keller haben wir ganz viele alte Verkleidungen. Da habe ich mir schon Umhänge rausgesucht. Dann brauche ich noch weiße Schminke. Ob ich Vampirzähne nehme, weiß ich noch gar nicht. Damit kann man ja gar nicht richtig essen.

Gibt es denn zu Halloween auch etwas richtig Gruseliges zu essen – was man auch leicht zu Hause nachmachen kann?

Ja! Ich gehe immer zu einer Halloweenparty bei meiner Schulfreundin. Da bringt jeder etwas Gruseliges mit. Zum Beispiel gab es schon blutige Finger – das sind Würstchen mit einem Nagel aus einem Mandelblättchen und Ketchup dran. Fledermäuse kann man aus kleinen Schokoküssen mache: Aus Papier Flügelchen ausschneiden und reinstecken. Das ist ein bisschen schwierig, die Schokoküsse gehen dabei ganz leicht kaputt. Dann kann man noch Zuckeraugen drauf kleben. Wir hatten auch schon Spinnen aus Frikadellen mit Paprikabeinchen. Und Blutpunsch mit Augen darin: ein roter Früchtepunsch, in dem Litschis schwimmen.

Und was macht ihr sonst noch auf der Halloween-Party?

Wir ziehen natürlich um die Häuser. Den Spruch verrate ich dir aber nicht – der ist geheim. Wenn den bald jeder sagt, dann ist er ja nicht mehr überraschend für die Leute. Wir klingeln eigentlich überall, außer bei Leuten, die ein Schild an die Tür gehängt haben: „Wir feiern kein Halloween“. Meistens sind die Leute aber sehr nett und am Ende haben wir eine große Tasche voller Süßigkeiten.

Passiert denn auch mal etwas richtig Gruseliges, wenn ihr von Haus zu Haus zieht?

Wir kommen immer an ein Haus, das ziemlich gruselige Halloween-Deko hat. Als ich dort zum ersten Mal war, saß da so eine Hexenpuppe. Und als wir vorbeigelaufen sind, hat die auf einmal geschrien. Sogar ihr Mund hat sich bewegt. Da stand ich ganz kurz unter Schock, weil ich dachte, das wäre ein echter Mensch. Dann war es ganz witzig und ich musste lachen. Inzwischen bin ich vorgewarnt. Die hatten auch schon ein Skelett im Garten vergraben, da haben nur noch ein Bein und ein Arm rausgeschaut. Und ein zweites Skelett saß auf dem Fahrersitz im geparkten Auto.

Wird die Party danach dann auch noch gruselig?

Wir haben schon mal eine Mutprobe gemacht: Es gab einen Kasten mit einem Tuch davor und man wusste nicht, was drin ist. Das war ein bisschen eklig: Darin waren Litschis mit Murmeln drin. Das sollten Augen sein.

Ist Halloween denn auch etwas für Erwachsene?

Ich finde schon! Bei der Halloweenparty meiner Freundin kommen später auch die Eltern dazu. Die müssen sich auch verkleiden. Meine Mutter geht dieses Jahr als Gespenst!

Maresa Stölting ist die Leiterin der Stuttgarter Kinderzeitung und der Stuttgarter Kindernachrichten. Das 24-seitige Magazin erklärt Kindern die Welt und kommt jeden Freitag druckfrisch zu Ihnen nach Hause. Probeabo bestellen unter: www.stuttgarter-kinderzeitung.de oder unter www.stuttgarter-kindernachrichten.de