Food-Blogger Zoltán Bagaméry (Mitte) und Ritzi-Chef Ben Benasr (rechts) bei der „Fine Fitness Dining-Challenge“ bei Bernd Bachofer (links). Aufgabe ist es, ein weitgehend veganes Menü mit 1000 Kalorien zu servieren. Foto: StZ

Wie gut kann ein veganes Menü mit nur 1000 Kalorien sein – und macht es auch satt? Beim „Fine Fitness Dining“ stellen sich 26 Köche aus Stuttgart und der Region der Herausforderung, Essen zu kreieren, das gesund ist und fit hält.

Stuttgart - Der Bauträger und Projektentwickler Zoltán Bagaméry, ein Freund der guten Küche, reist aus beruflichen Gründen viel. Gern kehrt er an feinen Adressen ein, schon allein, um Stoff zu sammeln für das, was inzwischen mehr bei ihm ist als ein Hobby. Der Diplom-Immobilienwirt gibt als Genussmensch Tipps in seinem eigenen Hotel- und Restaurant-Blog. Wenn er fröhlich und sinnenfroh unterwegs war, sich den „Ranzen vollgefressen“ hat, wie man auf gut Schwäbisch sagt, konnte es sein, dass er sich nicht gut gefühlt hat, schlecht schlief und sich ärgerte: Das Essen lag schwer im Magen. Von Jahr zu Jahr ist ihm klarer geworden: Die Küche der Zukunft, sagt der Betreiber des Portals wwww.Lifestyle.SmartLiving-Online.de, muss anders werden!

Die Idee kam ihm in der Corona-Pandemie. Ist es möglich, ein mehrgängiges Menü zu kreieren, das nur mit 1000 Kalorien auskommt, das weitgehend vegan ist sowie glutenarm und zuckerfrei? Und wird man mit diesem Menü, das fit halten soll, auch satt, sodass man nicht abends daheim über den Kühlschrank herfallen muss? Weil Zoltán Bagaméry das Essen mit einem Schluck Wein immer besser schmeckt, ist eine weitere Vorgabe seiner Challenge, dass 0,1 Gläser (mit etwa 80 Kalorien) pro Gang serviert werden dürfen.

Zoltán Bagaméry plädiert für Genuss mit Verstand

Der Bauträger hat sich umgehört bei Köchinnen und Köchen in Stuttgart und der Region. „Die meisten sagten sofort zu, die Herausforderung anzunehmen“, berichtet Bagaméry, „nur wenige erklärten, sie wollten nicht auf Fleisch und Fisch verzichten und sich nicht mehr umstellen.“ Der Food-Blogger glaubt, dass nur diejenigen auf Dauer eine Chance haben, die innovativ auf die Zeichen der Zeit reagieren und danach handeln. Der Trend gehe weg vom Fleisch, nicht nur wegen der industriellen Massentierhaltung, sondern auch wegen des Wunsches nach gesunder Ernährung, mit der man nicht zunimmt.

Zoltán Bagaméry plädiert für Genuss mit Verstand: „Man sollte sich regelmäßig etwas Gutes gönnen, um der Hektik des Arbeitsalltags zu entfliehen. Nur wer eine Balance zwischen An- und Entspannung schafft, wird glücklich, zufrieden und leistungsfähig bleiben. Eine tiefe Erholung und Entspannung erreicht man am besten, wenn man alle Sinne einbezieht und kein schlechtes Gewissen hat bei dem, was man isst.“

„Man fühlt sich danach richtig gut“

Mit dem Ritzi-Chef und früheren Sternekoch Ben Benasr, der aufgrund eines Wasserschadens in seinem Restaurant unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs gerade nicht kochen kann und deshalb Zeit hat, ist der Projektentwickler nun unterwegs, um die Menüvorschläge in der „Fine Fitness Dining Challenge“ zu testen. Im Goldberg-Restaurant, im 5 sowie bei Bernd Bachofer waren die beiden schon. Bis Ende des Jahres werden fast 20 weitere Restaurants folgen. Der erste Eindruck von Zoltán Bagaméry: „Wir haben wahre Geschmacksexplosionen erlebt und in den veganen oder vegetarischen Menüs nichts vermisst. Wenn Köche auf Fleisch und Fisch verzichten, sind sie noch viel mehr gefordert, um zu zeigen, was sie wirklich können.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass Menüs billiger sind mit veganen oder vegetarischen Zutaten. Und obendrein habe das Fine Fitness Dinner dem Körper und der Seele gut getan: „Man fühlt sich danach richtig gut!“

Das Sternerestaurant 5 etwa bietet als „Fine Fitness Dinner“ an: Japanische Aubergine (mit Wasabi und schwarzem Reis), Blumenkohl trifft Purple Curry, exotisches Quinoa sowie Mandel liebt Mango.

Alle getesteten Restaurants laden bei öffentlichen Veranstaltungen dazu ein, das vorgestellte Fitness-Dinner zu genießen – coronabedingt in kleinen Gruppen. Die ersten drei Veranstaltungen sind bereits ausgebucht.