In der psychiatrischen Klinik Winnenden ist eine Drohmail eingegangen (Symbolbild). Foto: Weingand / STZN

In der Psychiatrie in Winnenden geht eine Drohmail ein. Polizisten durchsuchen daraufhin die Gebäude nach verdächtigen Gegenständen. Ein Fehlalarm ruft zudem die Feuerwehr auf den Plan.

Winnenden - Ein Drohschreiben hat am Dienstagmorgen einen Polizeieinsatz im Zentrum für Psychiatrie (ZfP) in der Schloßstraße in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) ausgelöst. Dort war laut der Polizei eine E-Mail eingegangen, deren Absender behauptete, einen „gefährlichen Gegenstand“ abgelegt zu haben.

Mehrere Streifenwagen rückten gegen 7.30 Uhr zu dem psychiatrischen Krankenhaus aus und suchten die Gebäude nach verdächtigen Gegenständen ab. Bis zum Vormittag ergaben sich laut der Polizei „weder Hinweise auf einen solchen Gegenstand noch darauf, dass der Drohung eine Ernsthaftigkeit zugrunde liegt“. Während der Durchsuchung wurde an der Brandmeldeanlage ein Fehlalarm ausgelöst, weshalb vorübergehend auch Kräfte der Feuerwehr aus Winnenden vor Ort waren.

Gibt es einen Zusammenhang zu anderen Drohungen in Baden-Württemberg?

Gegen 11.30 Uhr hat die Polizei ihre Durchsuchung abgeschlossen. „Es wurde kein verdächtiger Gegenstand gefunden“, so ein Sprecher. Zum genauen Inhalt des Drohschreibens und zur Art des gesuchten Gegenstands will er „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nichts sagen.

Er gehe jedoch davon aus, dass der Absender der Mail ausfindig gemacht werden könne. „Jetzt wird geprüft, ob es einen Zusammenhang gibt zu weiteren Drohungen, die es heute in Baden-Württemberg gegeben hat“, so der Sprecher. Sprengstoffhunde seien in Winnenden nicht zum Einsatz gekommen, da es dafür „keinen Bedarf“ gegeben habe.

Das Zentrum für Psychiatrie hält sich bedeckt, was die Angelegenheit angeht. Anett Rose-Losert, die Geschäftsführerin, lässt sich lediglich mit folgendem Satz zitieren: „Die Behandlung unserer Patienten war während des Einsatzes sichergestellt, auch zu Einschränkungen der klinischen und betrieblichen Abläufe kam es nicht.“

Das ZfP in Winnenden hatte im Jahr 2009 traurige Berühmtheit erlangt, nachdem ein jugendlicher Amokläufer im Außenbereich der Klinik einen ZfP-Mitarbeiter erschossen hatte. Zuvor hatte der Täter an der nahen Albertville-Realschule zwölf Menschen getötet, später erschoss er in Wendlingen zwei weitere, bevor er sich selbst richtete.