Professor Dr. Andreas Veihelmann, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Wirbelsäulenspezialist an der Sportklinik im Klinikum Stuttgart. Foto: Klinikum Stuttgart

Sportler vertrauen der Expertise von Professor Andreas Veihelmann. In der Sportklinik im Klinikum Stuttgart hilft er ihnen mit innovativen Methoden bei Erkrankungen der Wirbelsäule und Sportverletzungen auf die Beine.   

In der Sportklinik im Klinikum Stuttgart verfügen Professor Andreas Veihelmann und sein Team über viel Erfahrung auf dem Gebiet der degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen und Sportverletzungen. Sportler werden individuell über Therapien beraten und die Behandlungsmethode wird mit den Patienten zusammen festgelegt. Doch welches sind diese neuen Methoden, mit denen die Stuttgarter Erfolge verbuchen?

Was sind Wirbelsäuleninjektionen?

Wirbelsäuleninjektionen haben sich als zentrale Behandlungsmethode zur Schmerzbehandlung und zur Erleichterung der Genesung sowohl bei Sportlern als auch bei Patienten mit degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen erwiesen. Diese Eingriffe, die von epiduralen Steroidinjektionen mit Lokalanästhetikum (ESI) bis zum innovativen Einsatz von plättchenreichem Plasma (PRP) reichen, bieten gezielte Ansätze zur Schmerzlinderung, zur Verringerung von Entzündungen und in einigen Fällen zur Förderung der Heilung von degenerativen Veränderungen.

Wofür stehen ESI und PRT?

PRT werden häufig zur Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen wie Spondylose der Lendenwirbelsäule, degenerativen Bandscheibenerkrankungen, Bandscheibenvorfällen und –vorwölbungen eingesetzt. Durch die direkte Verabreichung von Kortikosteroiden in den Epiduralraum (ESI) sollen Entzündungen und Schwellungen der Nervenwurzeln reduziert werden, um so die Schmerzen zu verringern und die Funktion zu verbessern.

Während die PRT in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet ist, muss ihre Anwendung bei Sportlern aufgrund der Anforderungen des Hochleistungssports und des Potenzials zur Maskierung von Symptomen, die zu weiteren Verletzungen führen können, sorgfältig abgewogen werden, sind aber auch bei diesen Patienten etabliert. So konnte gezeigt werden, dass durch diese PRT-Injektionen bei Athleten mit einem Bandscheibenvorfall eine schnellere Rückkehr zum Sport erreicht werden, als bei reiner konservativer Therapie. In der Sportklinik im Klinikum Stuttgart werden diese üblicherweise nach einer positiven Testung der Indikation drei bis fünf Mal im Abstand einer Woche vorgenommen.

Wer profitiert von Facetteninfiltrationen?

Die Facettengelenke oder auch kleine Zwischenwirbelgelenke der Lendenwirbelsäule sind bei Athleten oft die Ursache für Schmerzen, vor allem bei allen Sportarten mit wiederkehrenden Überstreck- und Rotationsbelastungen der Wirbelsäule, wie bei Turnern, Fußballern oder Ringern. Injektionen werden überwiegend mit Kortison und Lokalanästhetikum unter Röntgen oder Ultraschall vorgenommen. Auch diese werden in Kombination mit Physiotherapie drei bis fünf Mal durchgeführt.

Was macht das Kreuz- und Darmbeingelenk wieder fit?

Das Kreuz-/Darmbeingelenk ist oft bei Ruderern oder Skatern überlastet. Meist können diese Beschwerden durch Mobilisation und Manuelle Therapie gelindert werden. Falls Patienten jedoch therapieresistent sind, können auch hier röntgengezielte Infiltrationsserien eine unterstützende Therapie sein und die Sportler schnell wieder fit für Training oder Turnier machen.

Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) sind eine neue Therapie, die insbesondere für Sportler und Patienten mit degenerativen Bandscheibenerkrankungen zum Erfolg führt. Bei dieser biologischen Behandlung wird autologes PRP (Plasma), das aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen wird, in die betroffene Wirbelsäulenregion injiziert. PRP ist reich an Wachstumsfaktoren, die die Heilung von verletztem Gewebe potenziell fördern können. Einschließlich Sehnen und Bänder des Wirbelsäulensegmentes, einer häufigen Schmerzstelle bei Erkrankungen des unteren Rückens. Die regenerativen Fähigkeiten von PRP machen es zu einer attraktiven Option für Sportler, die eine schnellere Genesung anstreben, und für Patienten mit degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, die sich eine langfristige Schmerzlinderung und Gewebereparatur wünschen.

Degenerative Erkrankungen der Lendenwirbelsäule sind zwar in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet, stellen aber für Leistungssportler eine besondere Herausforderung dar. Bei ihnen muss abgewogen werden zwischen einer schnellen Schmerzlinderung und der langfristigen Gesunderhaltung der Wirbelsäule. Wirbelsäuleninjektionen bei Sportlern müssen mit einem umfassenden Verständnis der sportartspezifischen Biomechanik und der potenziellen Auswirkungen der Injektionen auf die Leistung und das Verletzungsrisiko angegangen werden. Darüber hinaus ist der Zeitpunkt der Eingriffe von entscheidender Bedeutung, um sie mit den Trainings- und Wettkampfplänen in Einklang zu bringen.

Wie wirksam sind die Injektionen und welche Ergebnisse liefern sie?

Die Ergebnisse von Wirbelsäuleninjektionen variieren je nach Art der Injektion, der zugrundeliegenden Erkrankung, die behandelt wird, und dem allgemeinen Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau des Patienten. Die Epidurale Steroidinjektionen (ESI) hat sich bei Patienten mit degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule als wirksam erwiesen, um kurzfristig Schmerzen zu lindern und die Funktion zu verbessern. Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) werden zwar noch erforscht, sind aber vielversprechend, da sie die Heilung des Gewebes fördern und sowohl bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen als auch bei Sportverletzungen längerfristige Vorteile bieten.

Fazit

Wirbelsäuleninjektionen sind ein wertvolles Instrument zur Behandlung von Schmerzen und Funktionsstörungen im Zusammenhang mit degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen und Sportverletzungen wie eigene Untersuchungen in der Sportklinik zeigen konnten (Veihelmann et al, Sportverletzungen/Sportschaden 2020). Die Wahl der Injektion, ob ESI oder PRP, sollte auf den individuellen Zustand, die Ziele und den Lebensstil des Patienten zugeschnitten sein. Bei Sportlern müssen diese Eingriffe zeitlich sorgfältig abgestimmt und in einen umfassenderen Behandlungs- und Rehabilitationsplan integriert werden, um eine sichere Rückkehr zum Sport zu gewährleisten.

Da sich die Forschung weiterentwickelt, werden Wirbelsäuleninjektionen bei der Optimierung der Wirbelsäulengesundheit und der sportlichen Leistung wahrscheinlich eine immer wichtigere Rolle spielen. In der Sportklinik im Klinikum Stuttgart hat Professor Andreas Veihelmann viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Er berät Sportler individuell über Möglichkeiten der Therapie und legt gemeinsam mit dem Patienten die beste Behandlungsmethode fest.


Informationen zu Sprechstunden sind auf der Webseite der Sportklinik des Klinikums Stuttgart nachzulesen.