Ausbreitung und Dicke des Eises in der Arktis haben sich in den letzten Jahrzehnten bereits jeweils halbiert. Foto: dpa/Ulf Mauder/Masala

Der Klimawandel macht die Arktis zu einer geostrategischen Schlüsselregion. Riesige Rohstofflager unter dem schmelzenden Eis locken auch weit entfernte Länder wie China an. Militärische Konflikte in der Region könnten zunehmen.

Berlin - Unter dem Eis des Nordpols rammt die Besatzung des russischen U-Boots Mir eine Flagge aus Titan in den Meeresboden. Mit dem symbolischen Akt in rund 4300 Meter Tiefe demonstriert Russland offensiv seinen Anspruch auf die Region. Das war im August 2007, Russland hat seine Aktivitäten im hohen Norden seitdem massiv verstärkt. Andere Staaten nehmen die Arktis ebenfalls immer schärfer in den Fokus – auch militärisch. Bis vor einigen Jahren galt die Region als frei von geopolitischen Spannungen, schreiben Agne Cepinskyte und Michael Paul in einer aktuellen Analyse der Stiftung Wissenschaft und Politik. „Doch zunehmend entwickelt sich auch hier zwischen den USA, Russland und China ein strategischer Wettbewerb um Macht und Einfluss.“ Auslöser ist der Klimawandel.