Die Staaten der UN haben sich auf einen neuen Klimavertrag geeinigt. Foto: AP

Im Kampf gegen die Erderwärmung haben sich die Staaten der Vereinten Nationen (UN) in Paris bei der Weltklimakonferenz auf einen historischen Klimavertrag geeinigt.

Paris - Auf der UN-Klimakonferenz haben sich fast 200 Staaten auf ein Abkommen im Kampf gegen den Klimawandel geeinigt. Mit dem Pakt, der am Samstagabend angenommen wurde und von fast allen Ländern der Welt mitgetragen wird, soll die gefährliche Erwärmung auf deutlich weniger als zwei Grad gemessen an der vorindustriellen Zeit begrenzt werden. Dazu werden alle Staaten aufgerufen, ihre umweltschädlichen Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Arme Staaten sollen Finanzhilfen für den Kampf gegen die Erderwärmung erhalten.

Die Teilnehmer an der UN-Klimakonferenz im Pariser Vorort Le Bourget bejubelten die Annahme des Paktes, den der französische Außenminister und Tagungsleiter Laurent Fabius zuvor als Entwurf vorgestellt hatte. US-Präsident Barack Obama twitterte: „Das ist riesig“.

Einige Delegationen fingen an zu schreien und weinen, andere Teilnehmer fielen sich um den Hals. Vier Jahre der Vorarbeit waren dafür nötig, für den letzten Schliff waren die Delegationen von fast 200 Ländern Ende November in Le Bourget zusammengetroffen und hatten bis Samstagabend an dem Text gefeilt.

Das Kyoto-Protokoll soll ersetzt werden

Das Abkommen soll letztlich einen kompletten Umbau der weltweiten Energieversorgung und eine Abkehr von Kohle und Öl einleiten, um den Ausstoß der gefährlichen Treibhausgase zu drosseln.

Der als historisch bezeichnete Vertrag beteiligt erstmals fast alle Länder der Welt am Kampf gegen die Erderwärmung - anders als das Kyoto-Protokoll von 1997, in dem sich nur Industriestaaten zum Klimaschutz verpflichtet hatten. Bis zuletzt war vor allem die Frage umstritten, wie die Klimapflichten zwischen Industriestaaten und ärmeren Ländern verteilt werden.

Die Gelder, die Schwellenländer als Hilfe erhalten werden, sind zugleich dafür gedacht, die bereits spürbaren Folgen der Erderwärmung zu lindern. Das sind unter anderem Dürren, Ernteausfälle, Überschwemmungen und Sturmschäden. Einige Schwellenländer hatten sich dafür eingesetzt, dass die Klimaerwärmung sogar möglichst auf 1,5 Grad begrenzt wird.