Im Brunch- und Frühstückslokal „Moki’s Goodies“ in Hamburg-Eppendorf sind Kinder unter sechs Jahren nicht erlaubt. Die Wirtin hat mit dieser Entscheidung einen heftigen Shitstorm ausgelöst. Foto: dpa

Ein Szene-Frühstückslokal im Hamburger Stadtteil Eppendorf hat mit der Entscheidung, Kindern unter sechs Jahren keinen Zutritt zu gewähren, einen veritablen Shitstorm geerntet. Gegner des Konzepts war das noch zu wenig. Sie griffen zu drastischen Maßnahmen.

Hamburg - Das Thema erhitzt die Gemüter: dürfen Gastronomen Kinder ausschließen oder ist das Diskriminierung? Eine Hamburger Wirtin hat sich erlaubt, Kindern unter sechs Jahren den Zutritt zu verweigern und sich damit ziemlich in die Nesseln gesetzt. Das Frühstücks- und Brunch-Restaurant „Moki’s Goodies“ im Eppendorfer Weg polarisierte mit diesem Konzept, das bereits seit längerem existiert, aber erst in der vergangenen Woche einen Shitstorm innerhalb der sozialen Medien ausgelöst hat. Die Debatte schaukelte sich soweit hoch, dass selbst internationale Medien das Thema aufgriffen.

Besitzer kratzen Farbe von der Fassade

Die hitzige Debatte gipfelte nun in einem Farbanschlag auf das Café. In der Nacht zum Freitag beschmierte jemand die Fassade des „Moki’s Goodies“ mit schwarzer Farbe und schrieb mit weißer Farbe darauf „Kevin, 6 Jahre“. Am Fenster daneben prangte ein traurig dreinblickender Smiley, wie man auf Bildern sehen kann. Die „Hamburger Morgenpost“ berichtete, dass die Besitzer am Freitagmorgen erst einmal damit beschäftigt waren, die Farbe von der Fassade zu kratzen. Die Betreiberin habe unter Schock gestanden und die Polizei sei vor Ort gewesen. Das „Moki’s Goodies“ öffnete trotzdem planmäßig um 9 Uhr. Zahlreiche Schaulustige tummelten sich rund um das Café.

Wirtin hatte sich in einem Statement emotional geäußert

Die Wirtin Monika Ertl, übrigens selbst Mutter, hatte zuvor unter dem Hashtag „#Schnullergate“ ein emotionales Statement auf Instagram gestellt, in dem sie ihre Haltung verteidigte. Ihr Kinderfeindlichkeit zu unterstellen, sei Blödsinn. „Das Moki’s Goodies ist kein spendenfinanziertes demokratisches Mutter-Kinder-Projekt, sondern ein Restaurant, für das ich mir ein Konzept überlegt und in das ich mein privates Geld investiert habe.“ Des weiteren beklagte sie, dass sie niemand persönlich darauf angesprochen hätte. „Ohne dass auch nur eine einzige von Euch vorher das persönliche Gespräch gesucht hätte, verurteilt Ihr mit heiligem Eifer mein Unternehmen mit erstaunlicher verbaler Aufrüstung und Feindseligkeit.”

Für diese Haltung zeigten mehrere Instagram-Nutzer kein Verständnis: „Ihr schließt halt einfach eine Personengruppe aus“, kritisierte ein Nutzer. Andere hielten dagegen: „Ich persönlich finde ein kleinkindfreies Café super und sehe es als eine Bereicherung. Ein Plus an Freiheit. Danke dafür!“