Klaus Nopper (Mitte) ist seit 2004 für die CDU in Stuttgart. Das Foto zeigt ihn bei der CDU-Wahlparty 2014. Foto: Michael Steinert

Der Name Nopper dürfte in Stuttgart inzwischen geläufig sein. Bald sind zwei Noppers lokalpolitisch in der Landeshauptstadt aktiv. Klaus Nopper, der Bruder des neuen OB Frank Nopper, erzählt hier unter anderem, ob er selbst ähnliche Ambitionen hat.

Sonnenberg/Stuttgart - Klaus Nopper, 53, aus Stuttgart-Sonnenberg ist seit dem Jahre 2004 für die CDU im Stuttgarter Gemeinderat. Bald sitzt ihm sein Bruder auf der Verwaltungsbank gegenüber: Frank Nopper, der neue Stuttgarter Oberbürgermeister.

Herr Nopper, Ihr Bruder ist der neue OB von Stuttgart. Duzen Sie ihn dann eigentlich bei Sitzungen?

Gute Frage, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, spontan würde ich sagen: Er ist dann ja in erster Linie der OB und nicht mein Bruder. Das heißt, ich werde ihn wohl siezen. Herr Oberbürgermeister würde ich dann sagen.

Der eine Bruder auf der Verwaltungsbank, der andere Stadtrat – versprechen Sie sich davon Vorteile?

Vorteile inwiefern?

Na ja, Sie haben dann ja den direkten, familiären Draht . . .

Also ich würde sagen, weder Vor- noch Nachteile, das macht keinen Unterschied aus meiner Sicht. Ich denke, das wird ganz normal laufen, wie wenn ich ein fremder Dritter wäre.

Sprechen andere Leute Sie denn auch drauf an, dass Sie es jetzt ja gut haben mit dem OB als Bruder?

Ja, da sprechen mich schon manche drauf an, klar. Ich habe mal geprüft, ob das rechtlich überhaupt zulässig ist. Es ist rechtlich völlig unbedenklich.

Ihr Bruder war bisher OB in Backnang, Sie leben in Sonnenberg und sind seit 2004 CDU-Stadtrat. Welcher der beiden Nopper-Brüder kennt sich denn besser aus mit Stuttgart?

Wir sind ja beide Stuttgarter. Mein Bruder hat natürlich einen Vorsprung aufgrund seiner früheren Geburt, er hat auch immer Kontakt zu Stuttgart gehalten. Ich würde sagen: Wir sind beide ganz gut dabei – ich natürlich ein Tick besser.

Geben Sie ihm bisschen Nachhilfe in Sachen Stuttgart?

Das braucht er nicht, er braucht keine Nachhilfe.

Das heißt, er hat nie Fragen oder die Bitte nach einem Ratschlag an Sie?

Doch. Aber Ratschlag heißt ja nicht Nachhilfe, das ist ja etwas anderes. Er wird aber auch bald das Herrschaftswissen der Verwaltung haben, die wissen ja mehr als die ehrenamtlichen Stadträte.

Wollen oder wollten Sie eigentlich auch OB einer Stadt werden?

Nun gut, das Leben ist ja noch nicht vorbei. Grundsätzlich könnte ich mir das schon vorstellen, wenn alle Voraussetzungen stimmen. Ich bin aber in keiner Zwangssituation, ich kann es ganz entspannt auf mich zukommen lassen.

Haben Sie sich als Kinder gut verstanden, Sie und Ihr Bruder?

Ja. Wir sind übrigens insgesamt vier Kinder, ich habe noch einen Zwillingsbruder und eine Schwester.