Klaus GerritFriese Foto: Koelnmesse GmbH/Art Cologne

Der Stuttgarter Galerist Klaus Gerrit Friese sieht mit der an diesem Donnerstag beginnenden Kölner Kunstmesse Art Cologne den Kunstmarkt weiter im Aufwind.

Der Stuttgarter Galerist Klaus Gerrit Friese sieht mit der an diesem Donnerstag beginnenden Kölner Kunstmesse Art Cologne den Kunstmarkt weiter im Aufwind.

Stuttgart - Herr Friese, die Kölner Kunstmesse Art Cologne gilt als Gradmesser für die Stimmung auf dem deutschsprachigen Kunstmarkt. Weshalb eigentlich?
Sie ist die älteste Kunstmesse der Welt, seit beinahe 50 Jahren also ist sie in Deutschland der einzig wirklich internationale Drehpunkt für die Kunst, aller erlaubten Schwächeperioden zum Trotz. In den letzten Jahren hat sie unter Leitung von Daniel Hug ein klares Profil erarbeitet – ich bin davon überzeugt, dass nur die kluge Auswahl von Galerien und Künstlern den Sammlern die Möglichkeit gibt, mit Bedacht und Freude ihre Auswahl zu treffen. Und die Dichte an sich immer wieder erneuernden, nachwachsenden Sammlern ist im Rheinland schlicht einzigartig.
Die Messe hat vorab eine engere Verzahnung mit Düsseldorf und Brüssel angekündigt. Ist lokal-regional am Rhein wieder global?
Die Messe nutzt klug die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die Art Cologne ist das große Publikumsereignis, und alle, die kommen, haben die Gelegenheit, in der nahen Umgebung die Museen und Galerien zu besuchen. Da ist dann gänzlich unabhängig vom scheinbar Regionalen eine wirklich globale Kunstwelt zu entdecken, die jede Reise lohnt.
Fälschungen, Mehrwertsteuerdiskussion, Rückgabeprozesse zu Raubkunst, Blockverkäufe von Unternehmenssammlungen – all das scheint den Kunstmarkt nicht zu stören. Gibt das umgekehrt auch Sicherheit für die Käufer?
Der Kunstmarkt ist doch ein sehr fragiles System, stark beeinflussbar von kleinen Dingen und abhängig von dem Vertrauen in die Vermittler und der Zuneigung zur Kunst. Wir müssen also – um ein einfaches Wort zu benutzen – gut sein, die Kunst angemessen präsentieren und so zum Kauf anregen: Dann ist mir um die Zukunft nicht bang.

Messehallen Köln, 10. bis 13. April. www.artcologne.de