Neustart in Berlin: Klaus Gerrit Friese Foto: Frank Kleinbach

Von Stuttgart nach Berlin: An diesem Dienstag eröffnet der Galerist Klaus Gerrit Friese seine neue Galerie – mit Werken von Willi Baumeister.

Stuttgart - Herr Friese, Sie starten mit Baumeister. Ist das nicht sehr klassisch?
So klassisch wie frisch, so bedeutend wie unverbraucht, gerade in Berlin. Es gab ja im vergangenen Jahr die Aufnahme der Ausstellung „Willi Baumeister International“ des Kunstmuseums Stuttgart in der Daimler Art Collection in Berlin, aber eine Galerieausstellung ist seit Jahrzehnten hier nicht mehr gezeigt worden. Ich habe aus der Stiftung Baumeister und vermehrt um das, was ich sammeln konnte, eine ziemlich starke Versammlung von elf Bildern und 17 Zeichnungen hinbekommen. Darauf bin ich stolz. Das Ganze hier in den neuen Räumen der Galerie in Berlin-Wilmersdorf, den Stadtteil, den die New York Times kürzlich zum Schönsten von Berlin erklärt hat: Das hat was.
In Stuttgart haben Sie mit einer Karin-Kneffel-Schau eröffnet. Ist der Auftakt Baumeister zugleich das Signal einer Programm-Wende?
Das könnte man vermuten, aber nein, das bedeutet es nicht. In den anderen Räumen der Galerie zeige ich Stöhrer und Copley, Steinberg und Krieg, Wutz und Kneffel. Aber ja, das bedeutet auch, dass ich den Bogen der Galerie weiter spannen will, weiter spannen werde. Ich rede mit vielen Kollegen und Künstlern gerade darüber, was hier an diesem neuen Ort möglich sein kann, anders gedacht werden kann. Und auf diese neue inhaltliche Auseinandersetzung freue ich mich sehr.
Galerie – das war für Sie in Stuttgart auch ein Forum, ein Ort der Offenheit. Spielt das für Berlin noch eine Rolle?
Das war die Galerie und das soll sie auch bleiben. Ich habe Galerie immer so verstanden: Als einen Ort, in dem das Reden über Kunst Gestalt gewinnt, in den unterschiedlichsten Weisen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie das hier in Berlin aussehen wird. Die ersten Tage hier mit ihren vielfältigen Begegnungen haben mich stark ermuntert, die Fäden aus Stuttgart aufzunehmen und fortzuspinnen.

An diesem Dienstag, 19 Uhr, eröffnet die Galerie Klaus Gerrit Friese in Berlin, Meierottostraße 1. www.galeriefriese.de