Wenn der Gemeinderat das Geld bereitstellt, könnte der bestehende Jugendtreff an der Asperger Straße 41 abgerissen und eine Kita mit integriertem Jugendtreff gebaut werden. Foto: Chris Lederer

Das Hochbauamt stellt Pläne für eine Kita und einen Jugendtreff an der Asperger Straße vor. Vorgesehen ist eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen, sprich 70 Kindern. Für Kinder und Jugendliche soll dann jeweils eine separate Ebene zur Verfügung stehen.

Stammheim - Die Stadt versucht, auf die fehlenden Betreuungsplätze für Kinder zu reagieren. In Stammheim werden in den kommenden Jahren drei neue Kindertagesstätten gebaut: An der Ottmarsheimer und an der Burtenbachstraße sowie im Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert (wir berichteten). Ein einen vierten Standort hat das Jugendamt bereits im Auge: Das Provisorium, in dem sich aktuell eine Flüchtlingsunterkunft und der Jugendtreff an der Asperger Straße 41 befinden, könnte abgerissen werden. An seiner Stelle soll eine Kindertagesstätte samt Jugendtreff gebaut werden. „Wir haben vom Jugendamt den Auftrag erhalten zu prüfen, ob eine Kita an dieser Stelle grundsätzlich möglich ist“, sagte Karin Müller vom Amt für Liegenschaften und Wohnen. Gemeinsam mit Sven Scharfenberg vom Hochbauamt war sie dieser Tage im Stammheimer Bezirksbeirat zu Gast, um die Pläne für einen möglichen Neubau vorzustellen.

Bebauungsplanänderung nötig

Vorgesehen ist eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen, sprich 70 Plätzen insgesamt: In drei Gruppen werden Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut, eine Gruppe ist für Kleinkinder bis zu drei Jahren geplant. 150 000 Euro seien für die weiterführenden Planungen im Haushalt angemeldet. Die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie präsentierte Sven Scharfenberg vom Hochbauamt den Bezirksbeiräten. Vorneweg machte er deutlich, dass der Standort an der Asperger Straße 41 aus planungsrechtlicher Sicht seine Tücken hat. Die Fläche ist im Bebauungsplan zwar als so genannte Gemeinbedarfsfläche ausgewiesen, wo grundsätzlich auch Kindertagesstätten gebaut werden dürften. Allerdings sei im vorliegenden Fall explizit festgesetzt, dass dort nur ein Feuerwehrhaus gebaut werden dürfte. Karin Müller: „Wir brauchen also eine Bebauungsplanänderung.“ Diese Änderung dauere in der Regel zwei Jahre.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden drei verschiedene Varianten untersucht. Die erste sah einen kompakten zweigeschossigen Bau vor, die zweite einen lang gestreckten Baukörper. Beide Varianten hätten jedoch wesentliche Nachteile, sagte Sven Scharfenberg: „Die Zuschnitte der Gebäude reagieren zu wenig auf das bauliche Umfeld in der Nachbarschaft, außerdem wäre es aufwendig, die Fluchtwege einzurichten.“ Daher bevorzuge die Verwaltung die Variante Nummer drei: Sie sieht ein „unregelmäßiges, solitäres Bauwerk vor, das sich von der umgebenen Bebauung abhebt.“

Je eine Ebene für Kinder und Jugendliche

In dem zweistöckigen Gebäude soll im Erdgeschoss die Kindertagesstätte untergebracht werden. Sie hat eine Nutzfläche von 520 Quadratmetern. „Alle Räume im Erdgeschoss haben Zugänge zum Außenbereich. Dieser sei mit 700 Quadratmetern Fläche vorschriftsmäßig groß angelegt.

Im Obergeschoss könnte dann der Jugendtreff verwirklicht werden. Der Vorteil: Kinder und Jugendliche könnten „verkehrlich getrennt“ voneinander das Gebäude nutzen, jede Gruppe auf seiner Ebene. In einem ersten Entwurf wäre das Obergeschoss kleiner als das darunter. So stünde den Jugendlichen 320 Quadratmeter zur Verfügung. Vorgesehen sind dort unter anderem ein PC-Raum, ein Café-Bereich, ein Werkraum, ein Büro, Proberäume sowie eine Mehrzweckfläche.

„Bis Ende 2015 wollen wir das Baurecht ändern. Im Frühjahr 2016 könnte die Genehmigungsfähigkeit erreicht sein“, sagte Scharfenberg. Vorausgesetzt der Gemeinderat bewilligt das Geld für die Maßnahme, dann könnten die Aufträge 2016 ausgeschrieben werden und das Bauvorhaben 2018 fertig sein.

Die Stammheimer Kommunalpolitiker nahmen zustimmend Kenntnis von den Plänen der Verwaltung. „Ihr Entwurf hat mir sehr gut gefallen, auch der zweistöckige Aufbau“, sagte Peter Dietz-Vowinkel. „Es handelt sich nicht um einen Schnell-Fertigbau. Sie haben das toll gelöst.“