Weil ein Abflussrohr verstopft war, suchte der Mann schnelle Hilfe – die bekam er samt überhöhter Rechnung (Symbolfoto). Foto: Archiv

Verstopftes Rohr, schnelle Hilfe und dann der Schock. Ein Rohrreinigungsunternehmen verlangt von einem Kirchheimer 1.500 Euro für eine simple Reinigung. Laut der Polizei deutlich zu viel.

Kirchheim/Teck - Wegen Wuchers ermittelt die Polizei in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) gegen zwei noch unbekannte Rohrreiniger, die einem 54-jährigen Mann für eine überschaubare Leistung einen völlig überteuerten Geldbetrag von etwa 1.500 Euro in Rechnung gestellt haben. Wie die Beamten berichten, hatte der Kirchheimer wegen eines verstopften Abflussrohrs in der Küche am vergangenen Dienstag eine Rohrreinigungsfirma angerufen, deren Telefonnummer er bei einer Suche im Internet fand.

Stundenlohn von 1.500 Euro

Zwar versuchte der Wohnungsinhaber einen Kostenvoranschlag für die Reparatur zu erfragen, erhielt aber nur vage Informationen. Dennoch entschloss er sich, der Firma den Auftrag zu erteilen. Am späten Donnerstagnachmittag, gegen 17.15 Uhr, erschienen schließlich zwei Monteure, die nach nicht einmal einer Stunde Arbeit das Problem behoben hatten. Ein Teil der Rechnung dafür wurde in bar und der Rest per Überweisung mit einem Kartenlesegerät bezahlt.

Das ist nicht der erste Fall dieser Abzocke in Kirchheim: Bereits im Juli kam es zu einem ähnlichen Wucher in Sachen Rohrreinigung. Hier wurden 3000 Euro für eine einfache Reinigung veranschlagt. Im Kreis Ludwigsburg wurde im August ebenfalls ein völlig überzogener Betrag für eine Rohrreinigung verlangt.

Tipps der Polizei

In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass sich häufig betrügerische Firmen an vorderster Stelle auf Trefferlisten im Internet eingekauft haben. Ihren Firmensitz geben sie dabei nicht Preis. Am besten solle man sich bereits ohne einen akuten Notfall über tatsächlich ortsansässige Firmen informieren, auch wenn es schnell gehen muss, sollte man sich ein paar Minuten länger für eine gezielte Suche im Internet nehmen. Dieser Mehraufwand kann laut Polizei womöglich mehrere tausend Euro sparen.