Die katholische Gemeinde Büsnau hat ihre Orgel sanieren lassen. Foto: Archiv Kratz

Die Orgel in der katholischen Kirche Sankt Maria Königin des Friedens in Büsnau ist grundlegend gereinigt und saniert worden.

Büsnau - Am 1. Mai 1955 ist die Kirche Sankt Maria Königin des Friedens geweiht worden. Das wollen die Büsnauer Katholiken feiern. Doch diesmal wird es eine besondere Veranstaltung. Denn die Gemeinde feiert darüber hinaus die Einweihung der renovierten Orgel. Eines kann Markus Wiedemann schon verraten. „Es ist wieder eine Freude, auf unserer Orgel zu spielen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Er sitzt selbst hin und wieder vor den Manualen und hat den Klängen des auf Vordermann gebrachten Instruments bereits gelauscht. „Die Töne sind jetzt viel weicher als vorher und nicht mehr so schrill“, sagt Wiedemann.

Weil eine Orgelrenovierung für eine so kleine Gemeinde wie Büsnau eine große Herausforderung ist, ließ sich das Projekt nicht von heute auf morgen verwirklichen. „Die Orgelsanierung war schon lang geplant“, sagt Wiedemann. Der Entschluss sei schon vor vielen Jahren gefasst worden. Zudem hat die Gemeinde frühzeitig angefangen zu sparen und Einnahmen von Gemeindefesten oder Spenden von Benefizkonzerten für die Orgel bei Seite gelegt.

Hintergrund ist, dass das Instrument in der katholischen Kirche ein Stückwerk ist. Sie wurde aus Teilen verschiedener Orgeln zusammengebaut. Einige Teile sind schon mehr als 100 Jahre alt, andere stammen aus den Nachkriegsjahren. Einst war das Instrument wohl in sich stimmig, doch in jüngerer Zeit war der Klang lang nicht mehr so harmonisch.

Jede einzelne Pfeife wurde gereinigt

Vor knapp vier Jahren wurde es dann konkret. Der Orgelsachverständige und Musikprofessor Ludgar Lohmann erstellte ein Gutachten. Er listete auf, was zwingend saniert werden muss, und was – wenn das Geld reicht – noch alles getan werden könnte, um den Klang der Orgel weiter zu verbessern. Daraufhin hat der Kirchengemeinderat verschiedene Angebote eingeholt. Lohmann hat diese geprüft. Schließlich bekam die Firma Michael Mauch aus Schwäbisch Hall den Auftrag.

Im März wurde mit den Arbeiten begonnen. Jede einzelne Pfeife wurde grundlegend gereinigt, gestimmt und gegebenenfalls ausgebessert. Zudem hat die Firma Mauch im zweiten Manual eine neue Windlade eingebaut. „Die alte Windlade war aus minderwertigem Material“, erklärt Wiedemann. Schließlich wurden einzelne Register der Orgel ausgetauscht und der Klang der Mixturen verbessert. Am Samstag hat der Orgelsachverständige Lohmann das renovierte Instrument abgenommen. Er und Wiedemann sind ganz begeistert von dem, was in so kurzer Zeit aus dem Instrument herausgeholt wurde.

Davon soll sich nun die Gemeinde am Mittwoch selbst überzeugen. Der Erlös des Festes ist zur Deckung der Kosten für die Orgelsanierung bestimmt. Denn noch gibt es eine Finanzierungslücke. Aus diesem Grund sind die nächsten Benefizkonzerte bereits geplant. Sie finden im Juni und Oktober statt.