Seit 55 Jahren bewirtschaftet der Musikverein Feuerbach bei der Kirbe das Festzelt. Besonders voll dürfte es am Montag werden, wenn Gregor Gysi kommt. Foto: Torsten Ströbele

Der Musikverein Feuerbach lädt für vier Tage ins Festzelt: Am Kirbe-Montag ist der Linkspolitiker Gregor Gysi zu Gast.

Feuerbach - Festzelt, Rockgruppen, Göckele, Blasmusik, Krämermarkt, Fahrgeschäfte und Karussells. Am kommenden Wochenende geht es wieder rund auf dem Festplatz: Von Freitag, 6. September, bis Montag, 9. September, feiert der Stadtbezirk seine Kirbe. In diesem Jahr bewirtschaftet der Musikverein Stadtorchester Feuerbach zum 55. Mal das Zelt.

„Mindestens 300 Jahre ist die Kirbe alt und wird traditionell am 16. Sonntag nach Dreifaltigkeit gefeiert“, sagt Reinhard Löffler. Der Vorsitzende des Musikvereins Stadtorchesters Feuerbach 1899 (MSF) freut sich schon auf die Neuauflage.

Gregor Gysi tritt beim Honoratioren-Stammtisch auf

Ein Besuchermagnet, so hofft Löffler, dürfte der Auftritt von Gregor Gysi beim Honoratioren-Stammtisch am Montagvormittag, 9. September, werden. Ein Hauch von politischem Aschermittwoch liegt dann in der Luft – und der Duft von frisch gegrillten Brathähnchen und gut gezapftem Bier. Der Musikverein wird aufspielen, anschließend wird Löffler die zahlreichen Ehrengäste und den Linkspolitiker begrüßen. Gysi wird gegen 11.30 Uhr ans Rednerpult treten und anschließend das Fass anstechen.

Eigentlich wollte man den Präsidenten von Europas Linken und Mitbegründer der deutschen Partei Die Linke schon im vergangenen Jahr nach Feuerbach holen: „Aber da hat es noch nicht geklappt“, sagt Günter Schubert, der gut vernetzt und treibende Kraft ist, wenn es darum geht, die politische Prominenz ins Festzelt des Musikvereins zu holen. Auch der frühere CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Löffler ist stets um politische Hochkaräter bemüht. „Das ist im Vorfeld schon eine Menge Arbeit, denn man will ja den Feuerbächern was bieten“, sagt er. Und der ehemalige Linken-Fraktionschef und Rechtsanwalt Gysi gilt als brillanter Redner. „Es ist das erste Mal, dass ein Linker und Atheist, auf unserer Kirchweih, also zum Geburtstag der Kirche, spricht. Ist das nicht toll?“, fragt Löffler.

Musik, Krämermarkt und verkaufsoffener Sonntag

Vielleicht finden das manche Kirbe-Honoratioren auch nicht so toll. Doch wer will sich so eine spannende Premiere schon entgehen lassen. Eine Menge Besucher erhoffen sich die Veranstalter aber auch an den übrigen drei Kirbe-Tagen. Am Freitag, 6. September, geht es ab 20 Uhr los. Der Musikverein veranstaltet zum 17. Mal seine „Party im Zelt“ auf dem Festplatz an der Kärntner Straße. Zunächst wird „On the Roxx“ spielen: Sie haben sich dem Hardrock der 1980er Jahre verschrieben. Danach ist „Wishing Well“ dran: „Dieses Jahr treten sie zum fünften Mal bei „Rock the Tent“ auf und sind somit bei den Zeltbesuchern bestens bekannt und beliebt“, sagt Marion Berger, die beim Musikverein Stadtorchester Feuerbach den Festzelt-Betrieb organisiert. Der Eintritt ist frei – genauso wie an den übrigen Tagen.

Am Samstag, 7. September, spielt ab 18 Uhr „Dirty Saints“. „Die Band kam im letzten Jahr sehr gut beim Publikum an“, sagt Berger. Der Kirbesonntag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischem Gottesdienst im Festzelt mit der Gospelsängerin Stephanie Fitzon. Anschließend spielt der MSF, danach das Jugendorchester. Der Festtag endet um 21 Uhr.

Von Samstag bis Montag sind auf dem Festplatz auch wieder einige Fahrgeschäfte und Stände zu finden. Und es gibt einen Krämermarkt. Das Kirbe-Programm wird am 8. September durch den verkaufsoffenem Sonntag von 13 bis 18 Uhr abgerundet. Veranstaltet wird er vom Gewerbe- und Handelsverein.