Alba August als Astrid Lindgren Foto: Verleih

In ihrer Filmbiografie findet die dänsiche Regisseurin Pernille Fischer Christensen in den schmerzhaften, frühen Jahren der jungen Astrid Lindgren den Schlüssel zu ihren Fähigkeiten als Kinderbuchautorin.

Stuttgart - „Pippi Langstrumpf“, „Die Kinder aus Bullerbü“, „Michel aus Lönneberga“ – Astrid Lindgrens Bücher werden oft mit vollkommener Idylle verbunden, in der die Kindheit als weites, unendliches Paradies erscheint. Aber wer genau hinschaut, erkennt die Risse in ihrem Werk, in dem immer wieder auch tiefe Melancholie durchscheint. In „Astrid“ reist nun die dänische Regisseurin Pernille Fischer Christensen zurück in die Jugend der Kinderbuchautorin.

Astrid (Alba August) wächst als Tochter eines Pfarrhofpächters auf, volontiert bei der örtlichen Zeitung in Vimmerby, verliebt sich in den viel älteren Herausgeber Blomberg (Henrik Rafaelsen) und wird mit 18 schwanger. Ein Skandal – die Eltern schicken Astrid zur Sekretärinnen-Ausbildung nach Stockholm. Sie bringt ihr Kind in Kopenhagen zur Welt, wo sich die Pflegemutter Marie (Trine Dyrholm) um den kleinen Lasse kümmert. Als er drei ist, nimmt Astrid ihn zu sich. Alleinerziehend, berufstätig und ohne verwandtschaftliche Unterstützung schlägt sie sich im Stockholm der späten 20er Jahre durch.

Bravourös spielt Alba August die junge Autorin

Mit ihrer biografischen Ausschnittvergrößerung erkennt Fischer Christensen in den schmerzhaften, frühen Jahren der jungen Mutter den Schlüssel zu Lindgrens Fähigkeiten als Kinderbuchautorin. Der Beinaheverlust des Sohnes bildet das Fundament für eine tiefe Zuneigung, die weit über das eigene Kind hinausgeht. Alba August ist als junge Astrid glänzend besetzt und spielt das Mädchen, das viel zu schnell erwachsen werden und ihr eigenes Leben meistern muss, mit hinreißender Intensität und großer emotionaler Bandbreite.

Natürlich finden aufmerksame Lindgren-Fans viele Motive aus den Büchern wieder, deren mögliche Inspirationsquellen hier freigelegt werden.