Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) Foto: dpa

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl fordert nach den Urteilen im Missbrauchsfall Staufen härtere Strafen bei Kindesmissbrauch.

Stuttgart - Nach den Urteilen im Missbrauchsfall Staufen bei Freiburg fordert Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) härtere Strafen bei Kindesmissbrauch. „Bei dem in Staufen verhängten Strafmaß schütteln viele Menschen entsetzt und fassungslos den Kopf“, sagte Strobl der „Bild am Sonntag“. Und weiter: „Ich kann das nachvollziehen, mir geht das genauso. In diesen Fällen müsste es wirklich ein höheres Höchststrafmaß geben.“ Zahlen nannte Strobl, der Bundes-Vize seiner Partei ist, nicht.

Zuständig für mögliche Strafverschärfungen ist der Bund. Möglich sind bei Kindesmissbrauch laut Gesetzgeber derzeit maximal 15 Jahre Haft. In einigen Fällen ist außerdem anschließende Sicherungsverwahrung möglich. Sie soll die Bevölkerung vor Tätern schützen, die ihre eigentliche Strafe für ein besonders schweres Verbrechen bereits verbüßt haben, aber weiter als gefährlich gelten.

Zusätzliche Befugnisse für die Polizei gefordert

Das Landgericht Freiburg hatte am Dienstag eine 48-jährige Frau zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt und ihren 39 Jahre alten Lebensgefährten zu zwölf Jahren Haft mit Sicherungsverwahrung. Das Paar hatte zugegeben, einen heute zehn Jahre alten Jungen mehreren Männer aus dem In- und Ausland für Vergewaltigungen überlassen und auch selbst jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Die 48-Jährige ist die Mutter des Kindes.

Strobl hatte bereits nach dem Urteil am Dienstag zusätzliche Befugnisse für die Polizei im Kampf gegen Kindesmissbrauch gefordert sowie die Einführung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung.