Frederik Andersson geht mit den Kindern eine Choreografie durch. Foto: Lg/Rettig

Die Kinderdarsteller des Musicals „Bodyguard“ trainieren schon für ihren Auftritt.

Stuttgart - Fünf, sechs, sieben, acht!“ Justin zählt leise mit und nickt im Takt zur Musik. Dann geht es los. Der Trainer Fredrik Andersson gibt die Schritte vor, Justin, Timothee und Noah tanzen sie nach. Die drei haben es geschafft: Sie und neun andere Jungs stehen ab September als Fletcher im Musical „Bodyguard“ auf der Bühne des Stuttgarter Palladium-Theaters. Fletcher ist der zehnjährige Sohn der berühmten Sängerin Rachel Marron. Sie ist die Hauptperson in dem Stück. Eines Tages erhält sie Briefe von einem Mann, der ihr droht. Als er dann noch in ihre Villa einbricht, ist ihre Familie in Gefahr. Vor allem ihr Sohn Fletcher sorgt sich um sie. Deswegen wird der neue Leibwächter (auf Englisch „Bodyguard“) Frank Farmer zu ihr geschickt. Er soll sie vor dem Mann, der sie auf Schritt und Tritt verfolgt, beschützen.

Von Ende September an wird das Musical in Stuttgart gespielt. Die Darsteller singen Lieder der berühmten Sängerin Whitney Houston. Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1992. Es wurde 2012 zum ersten Mal in London aufgeführt, die Deutschlandpremiere war 2015 in Köln. Nach drei Castingrunden steht nun die Besetzung für die ersten Aufführungen in Stuttgart fest. Jetzt startet die „Fletcher-School“ (englisch für Fletcher-Schule): Die Jungs treffen sich bis zu viermal pro Woche, um von ihren Trainern in Tanz, Gesang und Schauspiel unterrichtet zu werden. Sie lernen, wie man laut und deutlich spricht, wie man hohe Töne singt und wie man sich auf der Bühne selbstbewusst präsentiert. „Die Jungs müssen Spaß daran haben, auf der Bühne zu stehen“, sagt der Musical-Trainer Martin Schäffner. „Es ist natürlich toll, wenn sie schon Erfahrungen im Tanzen, Singen oder Schauspiel sammeln konnten. Wir haben aber auch komplette Anfänger.“ Das Entscheidende, meint er, ist eigentlich, dass die Jungs mutig sind: „Sie sollten sich trauen, Sachen anders zu machen, etwa einen Satz mal frecher zu sagen.“ Wenn das Kind dann sagt „Cool, das versuche ich“ und voll loslegt, findet Martin das super.