Mike Delassus im Kreise seiner Mitstreiterinnen und den Mitarbeiterinnen des Kinderhospizes mit dem symbolischen Scheck über 17 000 Euro. Foto: Caroline Friedmann

Der Erzieher Mike Delassus hat mit seiner Teilnahme am Stuttgarter „Megamarsch“ Spenden für das Kinderhospiz gesammelt.

S-Ost/Bad Cannstatt/S-Mitte - Schon vor seiner Teilnahme am Stuttgarter Megamarsch im vergangenen September hat Mike Delassus eifrig die Werbetrommel gerührt. Denn sein 100-Kilometer-Lauf in 24 Stunden sollte einem guten Zweck zugute kommen: Der Erzieher wollte Spenden für das Stuttgarter Kinderhospiz sammeln. Dazu dokumentierte er seine Trainingsstrecken und den 24-Stunden-Lauf unter dem Motto „Gloffa wird“ auf Facebook und Instagram, mobilisierte Freunde und Bekannte und richtete eine Spendenwebsite ein.

„Das Ganze wurde zu einer Art Selbstläufer; so viele Menschen haben sich eingeklinkt und selbst angefangen, bei Charity-Veranstaltungen ihre Waren zu verkaufen und Spenden zu sammeln“, erzählt Mike Delassus. Dadurch sei viel mehr Geld zusammengekommen, als er je erwartet hätte: 17 000 Euro. „Ich hätte mich schon über 5000 Euro gefreut, aber das ist natürlich der Wahnsinn“, sagt Delassus.

20 Kilometer mit Muskelfaserriss gelaufen

Den Megamarsch hat der 32-Jährige, der im Stuttgarter Osten lebt, bis zum Ende durchgezogen, obwohl er sich 20 Kilometer vor dem Ziel einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, der sich später verschlimmerte und sogar operiert werden musste. Noch immer läuft Mike Delassus an Krücken. „Aber aufgeben kam nicht in Frage.“

Das Geld haben Delassus und seine beiden Mitstreiterinnen Ines Falk und Kathrin Hassen-Müller am Dienstag in Form eines symbolischen Schecks an das Kinderhospiz an der Diemershalde übergeben.

Die 17 000 Euro fließen in den Bau eines Spielplatzes, auf dem auch schwer kranke Kinder sicher spielen können. Dafür hat das Kinderhospiz lange Spenden gesammelt. Inzwischen ist die Finanzierung gesichert. „Seit unserer Eröffnung vor zwei Jahren hatten wir keinen eigenen Spielplatz, deshalb ist es natürlich schön, dass wir jetzt einen bekommen“, sagt Marion Ebach vom Kinderhospiz. In der Vergangenheit hätten die Familien der kranken Kinder immer erst den Spielplatz auf der Uhlandshöhe erreichen müssen, um mit den Kindern zu schaukeln oder im Sand zu spielen. „Das wird jetzt natürlich einfacher“, sagt die Pflegedienstleiterin Michaela Müller. „Vor allem, weil der Spielplatz zum Beispiel auch von Kindern im Rollstuhl genutzt werden kann.“ Denn neben einer Rutsche, einem Klettergerüst und einer großen Nestschaukel, in der Eltern auch zusammen mit ihren Kindern schaukeln können, bekommt der neue Spielplatz auch einen Sand- und Wasserbereich mit unterschiedlich hohen Ebenen, damit auch Kinder im Rollstuhl bequem spielen können. Die Rutsche und Teile des Klettergerüstes sind bereits aufgebaut. Spätestens nächsten Sommer soll der neue Bereich für die Kinder dann fertig sein.

Neuer Verein in Planung

Über die 17 000 Euro, die Mike Delassus und seine Mitstreiter bei ihrer „Gloffa wird“-Aktion gesammelt haben, freut sich Michaela Müller sehr. „Ich wandere auch gern, deshalb fand ich die Idee ohnehin schon toll“, sagt sie. „Aber ich hätte nie gedacht, dass so viel Geld dabei zusammenkommt.“

Auch in Zukunft will sich Mike Delassus sozial engagieren und Spenden für den guten Zweck sammeln. Deshalb will er nun – gemeinsam mit sieben Freunden und Bekannten – einen Verein gründen: die Wanderfreunde Stuttgart. „Wir wollen Wanderungen anbieten, auch vor dem Hintergrund des Naturschutzes und planen verschiedene Charity-Aktionen“, erklärt der Erzieher. „Damit wollen wir soziale Projekte in Stuttgart und der Region unterstützen.“

Satzung und Website fehlen dem Verein zwar noch. Aber wer sich den „Wanderfreunden“ anschließen oder mehr über ihre Arbeit erfahren möchte, kann sich per Mail an wanderfreunde-stuttgart@web.de wenden.