Thomas Schumacher und seine Zimmermannskollegen Thomas Brauer (links) und Bernhard Pawlick (rechts) haben den Richtspruch gesprochen, die Gemeinde hat gefeiert. Foto: A. Kratz

Der Rohbau des neuen Kinderhauses Franziskus an der Burgstraße ist fertig. Das hat die katholische Gemeinde St. Antonius am Freitagnachmittag gefeiert. Im Frühjahr 2015 sollen die Mädchen und Jungen ihr neues Haus in Besitz nehmen können.

Kaltental - Was lange währt, wird endlich gut. So lässt sich die Geschichte über den Neubau des Kinderhauses Franziskus zusammenfassen. Am Freitagnachmittag hat die katholische Gemeinde St. Antonius Richtfest gefeiert. Hoch oben auf dem Gerüst stand der bunt geschmückte Birkenbaum. Für den Pastoralreferenten und Kinderhaus-Beauftragten Andréas Hofstetter-Stracka war die Fertigstellung des Rohbaus ein „wichtiger Schritt“, wie er es in seiner kurzen Ansprache formulierte, bevor er die künftige Kindertagesstätte und die Gäste mit Weihwasser besprengte.

Unfälle blieben bislang aus

Der Richtspruch freilich wurde von den Zimmermännern in traditioneller schwarzer Tracht gesprochen. Und für viele der Anwesenden war es ein Zeichen, dass die Sonne just in diesem Moment die Wolken zur Seite schob. „Dieses Glas soll nun zerspringen und dem Haus Segen bringen“, sagte Thomas Schumacher von der Firma Carpent Holzbau. Er freute sich vor allem darüber, dass es bislang keinen Unfall auf der Baustelle an der Burgstraße gab und hofft, dass es „bis zur Vollendung so gut weiter gehen mag“.

Schmunzeln musste der ein oder andere bei dem Satz: „Entstanden ist der Bau geschwind bei Regen, Sonne und hartem Wind.“ Denn in Wahrheit entstand der Neubau alles andere als geschwind. Die Planungen und die Finanzierung zogen sich über Jahre hin.

Doch diese Leidensgeschichte sollte beim Richtfest am Freitagnachmittag nicht im Vordergrund stehen. Statt dessen musizierten die Mädchen und Jungen vom Kinderhaus Franziskus. Passend zum Anlass sangen sie den Klassiker „Wer will fleißige Handwerker sehen“. Anschließend durften die Kinder und Eltern das Innere des neuen Hauses bei einer Führung schon mal in Augenschein nehmen.

Die Eröffnung ist für das nächste Frühjahr geplant

Der Architekt Thomas Lehmann vom Büro Christoph Kuhn aus Heilbronn führte die Gäste durch den Rohbau und erklärte das Konzept. Das Erdgeschoss bezeichnete er als einen „großen, lichtdurchfluteten Bereich“. Dort soll künftig beispielsweise gegessen werden. Außerdem befinden sich dort die Küche, ein Ruheraum und ein Atelier zum werkeln und malen. Im ersten Obergeschoss sind die zwei Gruppenräume für die größeren Kinder. Das Dachgeschoss soll den Kleinkindern gehören. Die dort einen eigenen Schlafraum haben. Außerdem werden dort Personal- und Besprechungsräume untergebracht. In jedem Stockwerk sollen zwei kreuzförmig angeordnete Lichtachsen und Oberlichter für eine helle und angenehme Atmosphäre sorgen, sagte Thomas Lehmann.

Insgesamt ist die neue Kindertagesstätte ein Holzbau. Die Fassade bekommt einen weißen Anstrich, damit sie mit der Kirche und dem Gemeindezentrum eine Einheit bildet. Um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, ist jede Ebene des Hauses von einem umlaufenden Balkon umgeben, der als Fluchtweg dient.

„Der Brandschutz hat uns ziemlich geschlaucht und uns so einige Striche durch die Rechnungen gemacht“, sagte der Pastoralreferent Andréas Hofstetter-Stracka. Die hohen Auflagen waren der Hauptgrund für die Kostensteigerung und die damit verbundenen Verzögerungen bei dem Projekt. Doch nun blickt die Gemeinde nach vorn. Im nächsten Frühjahr soll das neue Kinderhaus Franziskus an der Burgstraße eröffnet werden.