Verena Brunschweigers Buch „Kinderfrei statt kinderlos - ein Manifest“ erschien am Mittwoch im Büchner-Verlag. Foto: Büchner-Verlag

Die Autorin und Lehrerin Verena Brunschweiger hat mit ihrer Haltung zu einem bewussten Leben ohne Kinder - etwa aus ökologischen Gründen - eine heftige Debatte entfacht.

Berlin - Die Autorin Verena Brunschweiger hat mit ihrer Haltung zu einem bewussten Leben ohne Kinder - etwa aus ökologischen Gründen - eine heftige Debatte entfacht. Brunschweigers Buch „Kinderfrei statt kinderlos - ein Manifest“ erschien am Mittwoch im Büchner-Verlag. Für Brunschweiger gibt es mehrere Gründe, warum sie keine eigenen Kinder haben möchte. So könne man einer Studie zufolge 58,6 Tonnen CO2 einsparen, „wenn wir nur ein Kind weniger in die Welt setzen“, sagte sie dem „Focus“ im Interview. Aber auch philosophische Gründe seien entscheidend. In der SWR-Sendung „Nachtcafé“ sagte Brunschweiger Mitte Februar, sie vertrete die Sichtweise: „Wenn wir jemanden zur Welt bringen, dann fügen wir ihm immer Leid zu. Insofern ist es das beste für mein Kind, wenn ich es nicht bekomme.“

Im Netz heftig angegriffen

In den sozialen Medien wurde Brunschweiger für ihre Meinung heftig angegriffen. Ein Nutzer schrieb etwa, es sei beruhigend, dass sie sich gegen Kinder entschieden habe. „Menschen wie sie sollten sich nicht vermehren.“ Andere nahmen die Lehrerin in Schutz, Frauen sein nicht nur da, um Mütter zu sein, schrieb eine Twitter-Nutzerin. Brunschweiger selbst sagte im „Focus“, dass sie Shitstorms sowieso möge. Kinderfeindlich sei sie übrigens nicht - im Gegenteil. „Ich muss sie nur nicht unbedingt selbst auf die Welt bringen.“

Autorin bricht Lanze für Menschen ohne Kinder

Auch die Kanadierin Sheila Heti befasst sich in ihrem Buch „Mutterschaft“ mit dem Thema. Sie bricht eine Lanze für alle, die keine Kinder wollen oder haben - und keine Lust mehr haben, sich immer erklären zu müssen oder sich schlecht deswegen zu fühlen. Auch Brunschweiger gibt an, sich immer wieder für ihre Kinderlosigkeit rechtfertigen zu müssen - und auch diskriminiert zu werden. Beispielsweise habe sie als Lehrerin bei der Versetzung an ihre Wunschschule immer wieder hinter Kollegen mit Kindern zurückstecken müssen. „Dass man im Jahr 2019 immer noch dafür bestraft wird, kinderlos zu sein, das finde ich schon krass.“