Eltern müssen ihre Kinder derzeit daheim beschäftigen. Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Schulen und Kindergärten sind inzwischen überall im Land geschlossen. Die Stadt Ludwigsburg hat darauf nun reagiert und kommt Eltern entgegen. Auch die Kliniken ergreifen Maßnahmen, um Mütter und Väter zu entlasten.

Ludwigsburg - Für viele Eltern ist die momentane Situation ein Kraftakt. Kindertagesstätten und Schulen sind geschlossen, viele müssen dennoch arbeiten. Wer das von zuhause aus tut, hat die Kinder in der Regel um sich. Denn sie zu den Großeltern zu bringen, ist nicht ratsam – und auch für die Kleinen gilt: Kontakte möglichst einschränken.

Darauf hat die Stadt Ludwigsburg reagiert. Sie kommt Eltern, deren Kinder nun nicht mehr in die Kita dürfen, zumindest finanziell entgegen. Das Rathaus hat beschlossen, die Kitagebühren zurückzuerstatten. „Es ist für uns ein Zeichen der Solidarität, in dieser für alle schwierigen Situation die Betroffenen so gut wie möglich zu unterstützen“, erklärt der Oberbürgermeister Matthias Knecht.

In der Pflege arbeiten 80 Prozent Frauen

Zu besonderen Maßnahmen sehen sich die RKH Kliniken gezwungen. Da rund die Hälfte aller Mitarbeiter im ärztlichen Dienst Frauen sind – in der Pflege sind es sogar rund 80 Prozent –, ist die Berufsgruppe von dem Problem besonders betroffen. Um zu verhindern, dass Mitarbeiterinnen aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten ihren Dienst nicht antreten und so die Versorgung der Patienten gefährdet wird, haben die RKH Kliniken ein „Not-Betreuungsangebot“ geschaffen.

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Auf Basis der Ausnahmegenehmigung des Landes für Beschäftigte im Gesundheitswesen bleibt die RKH Kindertagesstätte am Klinikum Ludwigsburg, dem größten Krankenhaus des Klinikverbunds, geöffnet. In Ludwigsburg, Bretten und Mühlacker werden auch Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren bis zum Beginn der Osterferien betreut. „Wir werden in der auf uns zukommenden Krisensituation die Unterstützung jedes einzelnen Arztes und jeder Pflegekraft benötigen“, sagt RKH-Geschäftsführer Jörg Martin.