In Bernhausen fehlen von 2020 an insgesamt 100 Kita-Plätze. Foto: dpa

Filderstadt will vorsorgen und für künftige Generationen Betreuungsplätze erschaffen. Dazu soll es eine neue Kita in Bernhausen geben, und eine weitere Grundschule zur Ganztagsschule ausgebaut werden. Das Problem: Die richtigen Standorte zu finden, ist gar nicht so einfach.

Filderstadt - Die Stadt Filderstadt plant eifrig für die nächsten Generationen an Kindern, die zum Teil schon auf der Welt sind – und in einigen Jahren Betreuung benötigen, je nach Alter in einem Kinderhaus oder in der Ganztagsgrundschule.

In Bernhausen rechnet die Stadt mit einem Mangel an Kita-Plätzen von 2020 an, benötigt werden Neubauten mit 80 Kindergartenplätzen und 20 Krippenplätzen. Das Problem: Es mangelt an städtischen Flächen, auf denen gebaut werden könnte.

Die knifflige Verkehrssituation muss verbessert werden

Die Stadt möchte nun nordöstlich des Eduard-Spranger-Gymnasiums (ESG) und südlich des Dirtparks eine Kita mit 40 Kindergartenplätzen und zehn Krippenplätzen bauen. „Der Standort ist nicht optimal, weil er nicht sehr zentral oder in einem Wohngebiet liegt“, erläuterte der Erste Bürgermeister Andreas Koch im Gemeinderat, mangels Alternative plane man dort nun aber die dreigruppige Kita. Derweil werde weiterhin nach einem zweiten Standort gesucht, um den restlichen Bedarf abzudecken. Die Dringlichkeit des Vorhabens kam auch bei den Stadträten an: „Wir müssen Betreuungsplätze schaffen, es führt kein Weg daran vorbei“, sagte etwa Ute Weinmann von den Grünen.

Da die Verkehrssituation im Bereich des ESG bereits jetzt problematisch sei, was die Wege für Radfahrer, Autos und Fußgänger angehe, soll ein Verkehrsplaner eingeschaltet werden, sagte Koch. Dieser soll sich um Erschließung, Radwege- und Verkehrsführung sowie neue Parkplätze für das Kinderhaus kümmern. Anschließend kann ein Vergabeverfahren für den Architekten zur weiteren Planung beginnen. Derzeit rechnet die Stadtverwaltung mit einem Vorentwurf für Juni 2019, mit einem Baubeschluss für Herbst 2019. Gebaut werden könnte dann ab 2020.

Schon jetzt braucht die Schule mehr Räume

Auch bei den Grundschulen hat die Stadt verschiedene Standorte geprüft, um zu sehen, welche Schule zur Ganztagsschule ausgebaut werden könnte, zusätzlich zur Bruckenackerschule, die seit 2012 offene Ganztagsschule ist. Das Ergebnis: Am besten geeignet ist die Grundschule in Bonlanden, die aktuell noch verteilt auf die beiden Standorte Uhlbergschule und Schillerschule ist. Um ein Ganztagskonzept umzusetzen, müssten die beiden Standorte aber zusammengelegt werden.

Die Verwaltung hat drei verschiedene Varianten erarbeitet, wo und wie die Neubauten angeordnet werden könnten. Genügend Fläche sei vorhanden, so Andreas Koch im Gemeinderat, bei zwei von drei Varianten sei sogar keine interimsweise Ausquartierung der Schule während der Bauarbeiten notwendig. Lediglich der Museums-Obstgarten des Gartenbauvereins müsste verkleinert werden. „Alle Schüler profitieren hier vom Ausbau“, erklärte Koch, da die Raumsituation heute schon angespannt sei. Auch hier folgten die Stadträte dem Vorschlag der Verwaltung, den Standort Bonlanden eingehender zu untersuchen und ein Raumprogramm zu erstellen, das abbilden soll, wie die neuen Räume genutzt werden könnten. Stefan Hermann, Fraktionschef der Freien Wähler, merkte an, man müsse überprüfen, ob die Schulwege nach der Zusammenlegung der Standorte zu lang seien. „Außerdem dürfen wir nicht vergessen, das Lehrerkollegium und die Elternschaft in die weiteren Planungen miteinzubeziehen.“