Für ein besonders großes Kuschelbedürfnis gab es auf dem Flohmarkt einen besonders großen Teddybären. Foto: Cedric Rehman

Im vergangenen Jahr musste der Flohmarkt beim Kinder- und Straßenfest der Gemeinde Sankt Michael nach dem Brand im Gemeindehaus ausfallen. Beim diesjährigen Fest konnte wieder nach Herzenslust gestöbert werden.

Sillenbuch - Nein, ein Pokemon ist der Teddybär in der Größe eines Kindes nun wahrlich nicht. Er steht auf dem Flohmarkt vor der Kirche Sankt Michael zum Verkauf. Ein Kind kann sich von dem Anblick einfach nicht lösen. Da packt die älterer Schwester den Bub mit dem Hinweis, dass der Teddy ja kein niedliches Monster sei, dass mit dem Smartphone erhascht werden kann. Der achtjährige Marlon Mose aus Freudenstadt weiß, warum seine Eltern mit ihm aus dem Schwarzwald zu dem Kinder- und Straßenfest in dem Stuttgarter Bezirk gefahren sind. „Da gibt es unsere Sachen“, sagt er und ist schon weg, um an einem der Stände nach Spielzeug zu schauen. Sein Vater Martin Mose lobt das Angebot auf dem Sillenbucher Fest. „Meine Schwester lebt in Heumaden, so sind wir auf den Termin aufmerksam geworden.“ Jetzt käme die Familie jedes Jahr aus dem Schwarzwald, um nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Klar, auch in Freudenstadt gäbe es Kinderflohmärkte. „Aber in Sillenbuch ist das Angebot einfach super und auch nicht so teuer wie in Freudenstadt.“

Folgen des Feuers

Ein Jahr ist es her, da fiel der Flohmarkt den Flammen zum Opfer, die kurz vor dem Fest das Gemeindehaus an der Kleinhohenheimer Straße ramponiert hatten. Die Gemeinde war nach dem Brand zunächst ratlos, wie sie ohne die Küche und die Toiletten in dem von Feuer und Rauch beschädigten Gebäude das traditionelle Kinder- und Straßenfest feiern sollte. Am Ende gab es dann nur ein Fest ohne Flohmarkt. „Das war schade, denn der Flohmarkt ist immer sehr beliebt bei den Gästen“, sagt Johannes Treiber vom Kirchengemeinderat.

Die Gemeinde kann in diesem Jahr den Sillenbucher Kindern und ihren Eltern die Freude der Stöberns wieder machen. Die Sillenbucher Katholiken sind froh, dass ihr Kinder- und Straßenfest 40 Jahre nach der Premiere 1976 wieder mit allem drum und dran gefeiert werden kann. Damals hatten Pfarrer Johannes Steinbach und das engagierte Gemeindemitglied Manfred Storr die Idee, im Bezirk ein Fest ins Leben zu rufen, dass für Kinder gedacht ist. „Die Gemeinde wollte mehr für Kinder tun“, sagt Johannes Treiber. So können die Kinder sich zum Beispiel in diesem Jahr an einem Lebendkicker austoben, nachdem sie ordentlich beschenkt worden sind. Erholung bietet den Eltern zum Beispiel ein Bierstand, der gern frequentiert wird.