Bewegung ist Trumpf: Im Ludwigsburger Indoorspielplatz können sich Kinder so richtig austoben. Wer dort hingeht, muss eines bedenken: Stoppersocken nicht vergessen. Foto: Werner Kuhnle

Einem Dschungel nachempfunden ist das Ludwigsburger Kikolino – ein Indoorspielplatz, in dem Kinder richtig ins Schwitzen kommen. Sogar die Hüpfburg kommt dort als Krokodil daher.

Salti auf dem Trampolin probieren, zwei Stockwerke über gepolsterte Hindernisse hinaufklettern und dann mit Speed hinunterrutschen, sich vom Riesenhüpfkrokodil verschlingen lassen: Im Kikolino, dem 2008 eröffneten Ludwigsburger Indoorspielplatz in Dschungeloptik, bleiben für Kinder kaum Wünsche offen. Bewegung ist dort das A und O: „Wir wollen keine pädagogischen Aufgaben erfüllen. Bei uns sollen die Kinder klettern, toben, schwitzen und glücklich sein“, sagt der Betreiber Herbert Huber. „Dass mal ein Kind wo sitzt und ein Handy rausholt, kommt fast nie vor.“ Selbst etwas Trägere lassen sich in der Regel sofort anfixen.

Was bietet das Kikolino? Die Spielflächen erstrecken sich über mehr als 2500 Quadratmeter und zwei Stockwerke. Während der ähnlich aufgebaute Indoorspielplatz Jump-Inn in Freiberg am Neckar eher größere Kinder und Jugendliche anspricht, ist das Kikolino perfekt für Kinder ab einem Jahr bis zu Kindern im Grundschulalter. Für die Kleinsten gibt es mit gepolsterten Umzäunungen gesicherte Krabbellandschaften und Bällebäder, die im Erdgeschoss direkt bei den Verweiltischen für Eltern angelegt sind. „Das ist prima. Wir Mütter können hier sitzen und reden und haben die Kinder direkt im Blick“, findet Esmer Horat, die mit ihrem Nachwuchstrio aus einem Stuttgarter Bezirk gekommen ist und neben dem Spielvergnügen für ihre Kinder auch ein Anliegen hat: Sie will das Kikolino für ein Treffen des Stuttgarter Kulturfördervereins mieten, in dem sie aktiv ist. Dann könnten alle ihre Kinder mitbringen, sagt sie: Die Größeren könnten sich im Obergeschoss bei den Abenteuerlandschaften verausgaben, Kleine unten unter den Augen der Eltern spielen.

Was sind die Highlights? Je nach Alter sorgen bei den Kindern die Tretautobahn (für Kleinere) und die Elektrokartrunde für Entzücken – Letztere kostet allerdings extra, man braucht dafür Jetons. Magische Anziehungskraft haben die vier großen Trampoline – wenn viel los ist, schaut eine Aufsicht, dass alle zum Zuge kommen –, der Klettervulkan mit Rutsche oder die Hüpfburg in Form eines Krokodils, das regelmäßig mitsamt der gerade dort spielenden Kinder sein Maul schließt. Entweder kann man versuchen, rechtzeitig hinauszuspringen, oder drinnen warten, bis es sich wieder öffnet. Alternativ gibt’s einen Rutschausgang am Krokodilshinterteil.

Und wenn der kleine Hunger kommt? Im Bistro gibt es warme und kalte Speisen wie Pizza, Hamburger, Pommes, Salatteller, Kuchen oder Eis. Picknick mit eigenem mitgebrachten Vesper ist nicht gestattet.

Wie kommt man hin? Von der A 81 kommend, nimmt man die Ausfahrt Ludwigsburg-Süd, fährt über die Schwieberdinger Straße in Richtung Stadtmitte und biegt nach rechts in die Friedenstraße ein. Von der B 27 aus Richtung Stuttgart kommend, geht es auf die Keplerstraße, die in die Schwieberdinger Straße übergeht, und von dort aus nach links in die Friedenstraße. Beim Kikolino gibt es Parkplätze. Wer mit der S-Bahn kommt, steigt am Bahnhof Ludwigsburg aus, nimmt die Buslinie 422 Richtung Pflugfelden-Sportplatz und fährt bis zur Haltestelle Daimlerstraße.

Was kostet der Eintritt? Kinder von drei bis 15 Jahren zahlen unter der Woche 8,50, am Wochenende und in den Ferien 9,90 Euro. Der Eintritt für Erwachsene und Kinder bis zwei Jahre kostet 5,90 Euro, Kinder bis zu einem Jahr zahlen nichts. Für Kinder mit Behinderung gibt es Ermäßigung, für Gäste ab 17 Uhr und für Gruppen ab 20 Personen gibt es Rabatte. Er komme aber womöglich nicht darum herum, wegen der massiv gestiegenen Energiekosten die Preise leicht erhöhen zu müssen, sagt Herbert Huber.

Wie lange hält eine Hüpfburg durch? Etwa drei bis vier Jahre halte eine Hüpfburg durch, erzählt Herbert Huber, dann müsse sie ersetzt werden. Ausgebessert werde immer wieder mal etwas, über die Jahre habe es auch einige wenige Veränderungen gegeben, die aber kaum jemand bemerke. „Bei uns spielen die Kinder ja nur ein paar Jahre lang, dann kommen neue. Wir haben sogar schon die erste Generation von Eltern, die als Kinder selbst hier waren“, berichtet Huber. Manche hatten als Kinder so viel Spaß im Kikolino, dass sie dem Indoorspielplatz auf andere Weise treu geblieben sind: Sie jobben jetzt als Aushilfskräfte an der Kasse, der Theke oder in der Küche.

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Winterzeit ist Drinnenzeit – aber an tristen Tagen muss niemand zu Hause auf dem eigenen Sofa verweilen. Wir haben uns in der Region Stuttgart auf die Suche nach Ausflugstipps und Aktivitäten gemacht, die auch bei Kälte und Schmuddelwetter zum Hinfahren und Mitmachen einladen. Wetten, das auch für Sie etwas dabei ist?

Öffnungszeiten
Geöffnet ist das Kikolino, Friedenstraße 91 in Ludwigsburg, die ganze Woche über – bis Freitag, 30. Dezember, je von 10.30 bis 19 Uhr. An Silvester ist geschlossen, an Neujahr von 14 bis 19 Uhr auf. Von Montag, 2. Januar, bis Sonntag, 8. Januar, ist dann jeweils von 10.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Nach den Ferien sind die Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage sowie Ferientage von 10.30 bis 19 Uhr.

Extras
Im Kikolino kann man auch Kindergeburtstage feiern – als „Wilde Dschungelfete“ für 13,90 Euro pro Kind oder als „Kikos große Affenparty“ für 15,90 Euro pro Kind mit unterschiedlichen Deko-, Speise-, Getränkeangeboten. Infos über die Arrangements und über das Kikolino an sich gibt es auf der Website www.kikolino.de.