November 2017: Die Polizei sucht fieberhaft nach der jungen Backnangerin Katharina K. Wenige Tage später wird ihr Tod traurige Gewissheit. Foto: SDMG

Nach dem gewaltsamen Tod einer zweifachen Mutter war die Staatsanwaltschaft zunächst von Totschlag ausgegangen. Nun erhebt sie Mordanklage. Der mutmaßliche Täter sitzt inzwischen schon in Haft – wegen eines anderen Delikts.

Backnang/Stuttgart - Im Fall der im November 2017 getöteten Katharina K. aus Backnang hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes erhoben. Man gehe davon aus, dass der 24-jährige Ex-Lebensgefährte die zweifache junge Mutter am Abend des 8.  November in ihrer Wohnung umgebracht habe, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Wir unterstellen niedere Beweggründe.“

Im November war die Staatsanwaltschaft noch von Totschlag ausgegangen. Ein mögliches Motiv für die Tat sei der schwelende Sorgerechtsstreit um das gemeinsame Kind, sagt der Sprecher. Wo sich die zwei Kinder von K. während der Tat befanden, ist unklar.

Der Beschuldigte hat auch mindestens eine andere Straftat auf dem Kerbholz

Der mutmaßliche Täter kommt aus dem Landkreis Ludwigsburg und war kurz nach dem Verschwinden der 22-jährigen K. festgenommen worden. Normalerweise hätte seine Untersuchungshaft nach sechs Monaten verlängert werden müssen – in diesem Fall war dies nicht nötig.

Der 24-Jährige verbüßt inzwischen wegen eines anderen Delikts eine Gefängnisstrafe. Weswegen er verurteilt worden war, verrät ein Sprecher des Landgerichts Stuttgart nicht – nur, dass es sich dabei um eine Jugendstraftat gehandelt habe. Das Datum, an dem der Prozess um den mutmaßlichen Mord an der jungen Backnangerin beginnt, steht noch nicht fest.

Acht Tage nach dem Verschwinden von Katharina K. war in einem Schrebergarten in Asperg (Kreis Ludwigsburg) die Leiche der jungen Frau entdeckt worden. Ihr Tod hatte große Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst. Unter anderem wurden Spendenaktionen organisiert, um ihre Beerdigung zu finanzieren und die hinterbliebenen Kinder zu unterstützen.