Die „Aquarius“ wartet auf die Erlaubnis, um in den katalanischen Hafen einlaufen zu dürfen. Foto: AFP

Der katalanische Ministerpräsident Quim Torra hat sich bereit erklärt, die 141 Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffes „Aquarius“ in der Region aufzunehmen. Dafür ist aber die Erlaubnis der Zentralregierung in Spanien nötig.

Barcelona - Die Regierung der spanischen Region Katalonien würde gern die 141 Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffes „Aquarius“ aufnehmen. Die am Freitag geretteten Migranten könnten an den Häfen von Vilanova i la Geltrú, Palamós oder Sant Carles de la Ràpita „mit allen Garantien an Land gehen“, schrieb der katalanische Ministerpräsident Quim Torra am Dienstag auf Twitter.

Obwohl die Häfen in Spanien von den jeweiligen Regionen verwaltet werden, könnte das Schiff aber ohne Erlaubnis der Zentralregierung nicht in einen katalanischen Hafen einlaufen. Das bestätigten sowohl Sprecher der Zentralregierung in Madrid als auch der katalanischen Regierung in Barcelona.

Anders als bei der Aufnahme von 629 Migranten der „Aquarius“ am 17. Juni ist die Madrider Zentralregierung diesmal bisher nicht bereit, dem Rettungsschiff einen Hafen zum Einlaufen anzubieten. Sprecher der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez sagten der Deutschen Presse-Agentur am Montag: „Spanien ist zur Zeit gemäß internationalem Recht nicht der sicherste Hafen (für die „Aquarius“), weil es nicht der nächstgelegene Hafen ist.“

141 Flüchtlinge geborgen

Die jetzige Lage könne mit der von Juni „nicht verglichen werden“, hieß es. Damals, so heißt es im Moncloa-Palast, habe eine „humanitäre Notlage“ vorgelegen, die Lage sei „sehr komplex“ gewesen. Madrid wollte derweil nicht sagen, wie man vorgehen würde, falls sich die Lage um die „Aquarius“ in den kommenden Tagen verschlimmern sollte. Schon im Juni hatten einige Minister aber erklärt, die Aufnahme der von Italien und Malta zurückgewiesenen Rettungsschiffe durch Spanien könne nicht zur Regel werden.

Die 141 Flüchtlinge waren am Freitag vor der libyschen Küste geborgen worden. Seitdem warten die Betreiber des Schiffes, SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen, auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.