Talentmanagerin Lisa Späth ist beim Backhaus Zoller aus Esslingen die Ansprechpartnerin für alle Auszubildenden. Am Wochenende ist sie darum auch bei der Ausbildungsmesse „Karriere 2020“ dabei.

Esslingen - Handarbeit, Zusammenhalt und Herzlichkeit. Das sind drei Werte, die in der Ausbildung beim Backhaus Zoller großgeschrieben werden. Jedes Jahr bildet Zoller 15 bis 20 junge Leute in fünf verschiedenen Berufen aus. Der Betrieb ist an diesem Wochenende bei der MesseKarriere 2020“ vertreten, die unter anderem von der Eßlinger Zeitung ausgerichtet wird.

Bäcker, Systemgastronomen, Konditoren, Fachverkäufer für das Lebensmittelhandwerk und Einzelhandelskaufleute werden innerhalb von drei Jahren in den Zoller-Filialen sowie an berufsbildenden Schulen ausgebildet. Fachlich werden sie dabei von ihren jeweiligen Vorgesetzten – den Filial- oder Abteilungsleitern – unterstützt. Seit diesem Jahr leistet sich Zoller aber darüber hinaus eine Talentmanagerin, die als allgemeine Ansprechpartnerin für die Auszubildenden fungiert. Lisa Späth hat selber ihre Ausbildung bei Zoller gemacht. Die 26-Jährige trifft sich regelmäßig einzeln mit den Azubis oder führt Gespräche mit ihnen und den Führungskräften. Sie geht mit den jungen Leuten die Berichtshefte durch, unterstützt sie beim Lernen und hilft bei Problemen im Betrieb. „Ich will eine Vertrauensperson sein, die zwischen den Auszubildenden und den Führungskräften auch mal vermittelt“, sagt sie. Immerhin verbringen die Auszubildenden im Betrieb ähnlich viel Zeit wie in ihrer eigenen Familie. Da sei es wichtig, dass man miteinander auskommt.

Teambuilding im Klettergarten

„Man muss seinen Azubis heutzutage mehr bieten“, findet Späth. Mit den reinen Ausbildungsinhalten locke man niemanden mehr in einen Handwerksberuf. Darum bietet Zoller im Rahmen der Ausbildung zum Beispiel eine VVS-Karte und Anerkennungen wie zusätzliche Urlaubstage für gute schulische Leistungen. Eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio gibt es dagegen nicht. „Wer bei uns in der Backstube steht, der braucht das auch nicht mehr“, sagt Späth. Insgesamt wolle Zoller für die jungen Leute eine „schöne Ausbildung“ gestalten, in der sie sich auch persönlich gut aufgehoben fühlen.

Drei Besichtigungen gehören dabei fest zum Programm, das sind der Ausflug zur Benz-Mühle, von der Zoller sein Mehl bezieht, zur BÄKO Region Stuttgart, die unter anderem Getränke und Rohstoffe liefert, und zur Hochland-Kaffeemanufaktur, mit der Zoller eine eigene Kaffeeröstung entwickelt hat. Darüber hinaus gibt es jedes Jahr einen Ausflug, bei dem die Auszubildenden aller Jahrgänge zu einem Team zusammenwachsen sollen. „Da sehen die Azubis sich mal alle wieder, die sind ja sonst alle in den verschiedenen Filialen verteilt. Für das Teambuilding biete sich zum Beispiel ein Ausflug in einen Klettergarten an, wo dann entsprechende Spiele und Aufgaben die Arbeit im Team verbessern sollen.

Schnuppertage in der Backstube

Späth schätzt an der Ausbildung bei Zoller, dass jeder Azubi in alle Abteilungen reinschnuppern kann. Wer Bäcker lernt, wird also durchaus auch in der Konditorei eingesetzt. Und ein Azubi, der sonst im Büro sitzt, muss mal in der Backstube stehen. „So hat jeder zumindest mal gesehen, wie es in den anderen Abteilungen läuft“, sagt Späth. Ähnlich wichtig sei, dass die Azubis auf Grundlage eines Monatsplans arbeiten, sodass sie ihre Freizeit um die Arbeitszeit „herumstricken“ könnten.

Am Stand des Backhauses auf der Karrieremesse wird Lisa Späth mit den Interessierten über die Ausbildung sprechen und mithilfe einer Kasse, wie sie auch in den Fachgeschäften steht, einen kleinen Einblick in den Arbeitsalltag gewähren. Darüber hinaus bietet sie auch Schnuppertage an. „Denn nur so kann ich merken, ob der Beruf zu mir passt“, sagt sie.

Über die Messe

Die Aus- und Weiterbildungsmesse „Karriere 2020“ findet am Samstag, 12. September, von 9 bis 16 Uhr im Neckar Forum statt. Verschiedene Unternehmen aus dem Kreis Esslingen stellen sich und ihre Arbeit vor. Der Eintritt ist frei. Besucher können sich vor dem Messebesuch aber eine kostenlose Eintrittskarte für einen bestimmten Zeitpunkt reservieren. Das reduziert die Wartezeiten.

Ebenso wie bei einem Restaurantbesuch, werden auch vor dem Gang über die Messe die Kontaktdaten notiert. Sollte es einen Corona-Fall geben, kann man die Besucher informieren. Darüber hinaus gilt auf der Messe eine Maskenpflicht.