Die Konkurrenten: Markus Söder (links), Armin Laschet Foto: dpa/Michael Kappeler

Ein Ringen um den bestmöglichen Kanzlerkandidaten ist ein ehrenvoller Prozess, aber die Union verspielt die Chance, die Kür zum Signal des Aufbruchs zu machen, kommentiert Norbert Wallet.

Berlin - Wenn eine Partei streitet, wer ihr am besten geeigneter Kanzlerkandidat ist, dann ist das kein unnötiger Zirkus in schwierigen Zeiten, kein Zeichen elitärer Abgehobenheit, gar Arroganz, sondern ein ehrenvoller demokratischer Prozess. Nur muss dieser Prozess eine Richtung haben und nach definierten Regeln erfolgen. Am Ende einer mehrstündigen Debatte weiß Armin Laschet nun, dass die Mehrheit der Abgeordneten der Bundestagsfraktion ihm nicht zutraut, den Bundestagswahlkampf erfolgreich zu bestreiten. Und Markus Söder hat erfahren müssen, dass ein kleinerer, aber nennenswerter Teil der CDU-Mandatsträger lieber mit einem Kandidaten ins Rennen gehen will, dessen schlechtere Wahlchancen sie nicht einmal bestreiten.