Die Fahrbahn der Württembergstraße wird im April erneuert. Dazu wird die Fahrbahn nur halbseitig gesperrt. Foto: Mathias Kuhn

Die umstrittene Vollsperrung der Württembergstraße ist vom Tisch. Von 1. April an lässt das Tiefbauamt die Fahrbahn auf 300 Metern Länge erneuern. Dazu wird aber nur eine halbseitige Baustelle eingerichtet.

Untertürkheim - Der Sturm der Entrüstung hat Wirkung gezeigt. In der Februar-Sitzung des Bezirksbeirats hatte Alma Osmanagic vom Tiefbauamt Untertürkheims Straßenbauprojekte 2019 vorgestellt. Das größte Vorhaben ist die Sanierung der Württembergstraße. Die Fahrbahn soll von der Bushaltestelle „In den Aspen“ in Aufwärtsrichtung bis zur nächsten Kurve unterhalb der Rotenberger Kelter erneuert werden. Das rund 300 Meter lange Stück hat durch die Kanalbauarbeiten für das neue Regenüberlaufsystem gelitten. Osmanagic berichtete damals, dass die Planer mehrere Varianten der Baudurchführung prüfen.

Allein die Idee sorgte für Entrüstung

Eine Möglichkeit wäre die Vollsperrung des Straßenstücks für etwa drei Wochen. „Das hätte bedeutet, dass die SSB-Linie 61 nur mit Kleinbussen aufrecht erhalten werden könnte. Sie würden auf Weinbergwegen nach Rotenberg und zurück fahren“, erklärte Klaus Hofmann, der Leiter der Tiefbauamtsabteilung Neckar. Privatautos müssten großräumig umgeleitet werden. Die Mehrzahl der Bezirksbeiräte konnten sich dies in der Februarsitzung kaum vorstellen. Allein die Idee erntete heftigen Gegenwind – auch von Anwohnern.

„Wir haben die verschiedenen Konzepte geprüft und uns für die halbseitige Sperrung entschieden. Wir verzichten auf die Vollsperrung. Denn der Busumleitungsverkehr müsste auf dem Weinwanderweg verlaufen“, erklärten Hofmann und Osmanagic am Dienstagabend den Bezirksbeiräten. Stattdessen werde der Belag wechselseitig – zuerst die eine Fahrbahnseite und anschließend die gegenüberliegende – erneuert und der Verkehr durch Ampeln an der Baustelle vorbeigeleitet.

Umleitung für Fußgänger

Die vorbereitenden Arbeiten, so Osmanagic, beginnen bereits in der kommenden Woche. Dann werden die beiden Bushaltestellen, die zu Beginn der Kanalarbeiten provisorisch um einige Meter verschoben worden waren, wieder ordnungsgemäß hergerichtet. „Selbstverständlich barrierefrei“, hob Osmanagic eine Verbesserung hervor. Gleichzeitig werde kommende Woche der bestehende Gehweg „angekeilt“. Die Fläche wird benötigt, damit Autos an der halbseitigen Sperrung vorbeikommen.

Die eigentlichen Fahrbahnarbeiten beginnen am 1. April. „Pro Fahrbahnseite haben wir drei Wochen eingeplant. Während der Osterfeiertag wird die Baustelle ruhen und die halbseitige Sperrung vermutlich aufgehoben“, berichtet Osmanagic. Die Baustelle wird sich dann – anders als zurzeit – über die gesamte Länge erstrecken und durch eine Lichtsignalanlage geregelt. Osmanagic rechnet damit, dass die Belagsarbeiten Mitte Mai abgeschlossen sind. „Im Vergleich zur Vollsperrung benötigen wir mehr Zeit und haben eine Naht in der Mitte. Den Fußgängern müssen wir während der rund sechswöchigen Bauzeit eine Umleitung anbieten“, sagt Osmanagic.

Ein Mammutprojekt endet

Die Bezirksbeiräte begrüßten die Lösung einstimmig. CDU-Bezirksbeirat Michael Warth bat, dass mit der halbseitigen Sperrung zuerst auf der Bergseite begonnen wird, da die Wengerter nach Ostern stärker in den Weinbergen arbeiten. „Wir benötigen die Fahrbahn zum Wenden unserer Traktoren“, erklärte Warth.

Mit der Fahrbahnerneuerung endet ein Mammutprojekt. Auch die Kanalarbeiten auf dem Feldweg am Neuen Berg werden in den kommenden Wochen abgeschlossen. „Für 5,5 Millionen Euro haben wir ein neues, zeitgemäßes Regenüberlaufsystem mit einem unterirdischen Drosselbauwerk auf Höhe des TBU-Sportplatzes errichtet“, erinnert Hofmann an die Arbeiten der vergangenen 15 Monate. Als eine der letzten Maßnahmen würden dann noch die Parkplätze beim TBU gerichtet, so Osmanagic.