Der im Staufener Kindesmissbrauchsfall verurteilte Bundeswehrsoldat Knut S. verbirgt sein Gesicht zu Prozessbeginn hinter einem Aktenordner. Das Verbrechen wurde über eine Pädophilenplattform im Darknet angebahnt. Foto: dpa

Der missbrauchte Junge aus Staufen wäre wohl noch in den Händen seiner Peiniger, hätte nicht ein anonymer Hinweisgeber die Polizei auf die heiße Spur der Haupttäter gebracht. Nutzte dieser Möglichkeiten, die den Ermittlern bisher verwehrt sind?

Stuttgart - Die Vorarbeit war sensationell: Die E-Mail eines anonymen Hinweisgebers, die das Bundeskriminalamt (BKA) am 10. September vergangenen Jahres erreichte, enthielt alles, was die Ermittler für einen schnellen Zugriff brauchten. Nur fünf Tage später wurden die beiden mutmaßlichen Haupttäter im Missbrauchsfall von Staufen(Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) verhaftet: die Mutter des heute neunjährigen Jungen, die das Kind gegen Geld über einen Zeitraum von zwei Jahren immer wieder zur Vergewaltigung an Pädophile auslieferte, und deren Lebensgefährte, ein vorbestrafter Sexualstraftäter. Am 11. Juni beginnt in Freiburg der Prozess gegen die beiden.