Besonders gefragt sind gerade entschlossen auftretende Politiker wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU, links) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: dpa/Peter Kneffel

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie verändert die politische Kultur in Deutschland. Plötzlich ist Zentralismus Trumpf. Dieser Trend birgt Gefahren, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Es war einmal der Neoliberalismus, der staatliche Eingriffe in die Wirtschaft auf ein Minimum beschränken wollte. Seine Hochphase ist zwar etwa zwei Jahrzehnte her. Doch zeigt die Corona-Krise, dass die schädlichen Folgen der „Privat vor Staat“-Ideologie uns noch heute beschäftigen – in der Gesundheitsbranche vor allem. Für viele Krankenhausmanager zählt weniger der Mensch als vielmehr eine rigide Kostenoptimierung. So herrscht nun insbesondere an Pflegepersonal ein großer Mangel. Das Virus deckt die Schwächen des Staatswesens schonungslos auf: Wo Einrichtungen heruntergespart wurden, herrscht nun Notstand.