Weingenuss unter verwöhnender Sonne: Das Käsbergfest 2023 Foto: Werner Kuhnle

Am Wochenende lockte das Käsbergfest wieder zahlreiche Besucher an. In diesem Jahr spielte auch das Wetter mit, und beim beliebten Traditionsfest der Winzer konnte ausgiebig gefeiert werden.

Der Zustrom an Gästen, die bei schönstem Wetter in die Höhenlage des Käsbergs spazierten, hat bei dem gleichnamigen Fest auch in diesem Jahr kaum ein Ende genommen. An den Biertischgarnituren seitlich des Weges auf der Hohen Ebene knubbeln sich fröhlich die Menschentrauben. Freude und Heiterkeit sind allseits zu hören. Vorbeiziehend an Getränkewagen und dem vielseitigen Speiseangebot, das in der Hauptsache von der Mundelsheimer Feuerwehr offeriert wurde, herrscht dichtes Gedränge.

Menschen balancieren Flammkuchen oder Teller mit Ochsenfleisch sowie jede Menge Weingläser durch die Menge. Ein Ochs dreht am Spieß und verströmt intensive Aromen. Geduldig warten Gäste in der Schlange, um das duftende Rindfleisch auf dem Teller - zusammen mit Kartoffelsalat oder einem Brötchen - serviert zu bekommen. Rainer Sommer vom Weingut Gebrüder Weibler, das die Ochsen züchtet, kennt den feinen Unterschied: „Das Fleisch ist marmorierter und zarter“, erklärt der Fachmann, der neben seiner Aufgabe, Ochsen-Fleisch zu portionieren, hinzufügt: „Die Fleischfasern bleiben kürzer bei jenen Tieren, die in der Jugend kastriert werden. Älter als 12 Monate werden sie nicht“. Sieben Stunden hat sich das Tier am Spieß gedreht, bis es schließlich auf die Teller verteilt werden kann.

Dieses Jahr spielt das Wetter mit

Andere Besucher sitzen entspannt auf der Bank und blicken auf das liebliche Tal unter sich, in dem der Neckar seine Schleife zieht. So zeigt sich das Käsbergfest 2023, das am Pfingstwochenende mit strahlendem Sonnenschein und stabilen Temperaturen aufwartet. Die Klima-Verhältnisse zeigen sich heuer anders als im vergangenen Jahr, als einen Tag vor Festbeginn ein Unwetter wütete, das das beliebte Traditionsfest der Winzer beinahe hätte scheitern lassen.

Entsprechend finden sich in luftiger Höhe Scharen von Besuchern, die Appetit auf Wein, Gesang, Unterhaltung und nicht zuletzt auf Kulinarik haben, auf dem idyllisch gelegenen Weinbergweg ein, der in diesem Jahr derselbe ist, wie im Jahr zuvor. Damals war er noch Ausweichstelle. „Wir haben uns nach der Flut aber für den neuen Standort in Richtung Himmelreich entschlossen“, erklärt Sonja Schult, die verantwortliche Organisatorin des Festes und Leiterin der Vinothek der ausrichtenden Käsbergkellerei Mundelsheim. „Auf diesem Weg können weitaus mehr Menschen unterkommen, auch für spielende Kinder ist der Standort besser geeignet.“ Ihr steht die Erleichterung über die diesjährige Wetterlage ins Gesicht geschrieben. „So was wie im vergangenen Jahr brauchen wir nicht noch einmal“, fügt sie hinzu und zeigt sich ebenso glücklich über die immense Besucher-Nachfrage wie über das sonnig-warme Wetter: „Man merkt, dass die Leute endlich wieder raus wollen. Am Freitagabend haben wir über zweitausend Essen verkauft. Und die Gäste waren enorm ausdauernd.“

Viele Helfer machen Fest möglich

Dass es bemerkenswert viele junge Leute unter den Besuchern gegeben habe, ist für die Organisatorin ein weiterer Grund zur Freude: „Das sind die Gäste, die nachkommen. Wir sind froh, dass wir sie für das Fest begeistern können. Alles lief zudem super friedlich ab“. Natürlich braucht es für ein gelungenes Fest auch einen musikalischen Begleiter. Die Band The Gats sorgte für die passende Untermalung: Zwei akustische Gitarren und ein Bass gepaart mit dreistimmigem Gesang. Die drei Jungs brachten dabei Songs der letzten 50 Jahre zu Gehör. Nicht vergessen werden dürfen die vielen helfenden Hände, ohne die das Fest gar nicht zu stemmen wäre. Der Käsbergkeller war allein mit 80 Helfern unterwegs. Zwanzig brauchte die Organisation für den Auf- und Abbau. Und die Feuerwehr Mundelsheim war mit rund 20 Mann am Start, darunter auch die Jugendfeuerwehr, die für die süße Verführung beim Fest sorgte: leckere Crepes.