Werner Schneyder, begleitet von Christoph Pauli am Klavier Foto: Jeff Mangione

Nun ist wirklich Schluss: Der Kabarettist Werner Schneyder präsentiert im Renitenztheater sein unwiderruflich letztes Bühnenprogramm, das er sich und seinem Publikum zum achtzigsten Geburtstag geschenkt hat.

Stuttgart - Der österreichische Kabarettist Werner Schneyder feierte im Januar seinen achtzigsten Geburtstag und gastiert mit seinem letzten Programm „Das war’s von mir“ am 27. September im Renitenztheater.

Herr Schneyder, wie haben Sie Ihr letztes Programm gestaltet?

Der erste Teil ist ein Best-Of meiner Kabarettnummern, der zweite ein Best-Of der Chansons. Natürlich gehe ich aber auf aktuelle Themen ein, das erwartet man von mir ja auch. Im Renitenz gebe ich übrigens meine drittletzte Bühnenvorstellung. Danach bin ich noch in Bad Elster und in München.

In München, wo Sie ja auch Ihren ersten Auftritt hatten. Erinnern Sie sich noch?

Aber ganz genau und mit allen Details! Das war 1974 bei der Lach- und Schießgesellschaft. Mit Dieter Hildebrandt. Das hat mein Leben verändert! Ich habe damals ja nicht gewusst, dass das der Start einer richtigen Karriere ist.

Rente mit achtzig – ist das ein Modell für die Gesellschaft?

Ich gehe ja nicht in Rente. In Rente gehe ich erst, wenn ich über den Jordan gehe. Ich werde weiterhin schreiben und vorlesen und wenn jemand einen zwanzigminütigen Auftritt haben möchte, mache ich das auch noch.

Sie haben der Bühne bereits 1996 den Rücken gekehrt. Was hat Sie etwa zwölf Jahre später zu einem Comeback bewogen?

Der Bankenkrach! Die Krise um die Lehman Brothers. Ich dachte: Das habe ich doch alles schon vor dreißig Jahren gesagt! Da habe ich so eine Wut gekriegt, dass ich der Überzeugung war, ich müsse mich noch mal zusammenreißen und wieder auf die Bühne. Dass das bis zu meinem achtzigsten Lebensjahr angedauert hat, war ja nicht zu erwarten.