Das Justizministerium zieht den Einsatz von gefälschten Kinderpornos für die Jagd nach Sexualverbrechen in Betracht. Foto: dpa

Sollen künftig Fake-Kinderpornos eingesetzt werden, um Täter zu überführen? Das Justizministerium in Baden-Württemberg diskutiert auch, ob es verdeckten Ermittlern erlaubt werde, minder schwere Straftaten zu begehen, sofern sie von Tätern dazu aufgefordert würden.

Stuttgart - Das Justizministerium zieht den Einsatz von gefälschten Kinderpornos für die Jagd nach Sexualverbrechen in Betracht. Eine Arbeitsgruppe prüfe derzeit die rechtlichen Fragen solcher Ermittlungsmethoden, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Stuttgart. Man diskutiere, ob es verdeckten Ermittlern erlaubt werde, minder schwere Straftaten zu begehen, sofern sie von Tätern dazu aufgefordert würden.

Hindernis für verdeckte Ermittler

Der bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) will Fake-Kinderpornos einsetzen, um Verbrechern im Internet auf die Spur zu kommen. In Tauschbörsen im Darknet müssen Nutzer als „Keuschheitsprobe“ teilweise selbst kinderpornografisches Material hochladen - für verdeckte Ermittler bisher ein Hindernis. Durch den Einsatz von eigens zu Zwecken der Ermittlung hergestelltem Fake-Material könne die Tarnung der Beamten aufrecht erhalten und zugleich Tätern besser das Handwerk gelegt werden, sagte Bausback.