135 neue Stellen sollen entstehen, um die Resozialisierung Gefangener voranzutreiben (Archivbild). Foto: dpa/Daniel Naupold

Die grün-schwarze Landesregierung will mit zusätzlichen Medizinern und Psychologen in der Justiz den Fokus auf die Resozialisierung stärken.

Stuttgart - Die Gefängnisse in Baden-Württemberg erhalten zusätzliche Mediziner, Psychologen und Justizvollzugsbeamte. Es handle sich um 135 neue Stellen, sagte die Sprecherin für Rechtspolitik und Strafvollzugsbeauftragte der Grünen Landtagsfraktion, Daniela Evers, am Samstag in Stuttgart. Die grün-schwarze Landesregierung lege den Fokus im Justizbereich auf Verbesserungen bei der Resozialisierung.

Geld hierfür sei im Staatshaushalt 2022 eingeplant. „Wenn wir erreichen wollen, dass Verurteilte in unserer Gesellschaft besser Fuß fassen können, müssen wir ihnen bereits in der Haftzeit unsere Hilfe anbieten“, sagte Evers. Ein gut funktionierender Justizvollzug bestehe aus mehr als Gittern, Wärtern und Zellen.

Vollzugsregeln stehen vor Reform

Laut Evers entstehen 97 der 135 Stellen im allgemeinen Vollzugsdienst – jenem Aufgabenbereich, dessen Mitarbeiter für die Aufsicht, Unterbringung und Versorgung von Gefangenen zuständig sind. Hinzu kämen 38 zusätzliche Stellen im Vollzugs- und Pflegedienst – insbesondere für neue Mediziner, Psychologen sowie Sozialarbeiter in den Haftanstalten.

Evers kündigte an, dass die Vorschriften für den Vollzug im kommenden Jahr grundlegend reformiert werden sollen. „Wir werden die Regeln so überarbeiten, dass gerade die Resozialisierung als entscheidendes Ziel mitzudenken ist. Dazu kommt auch, dass wir die Angebote der Suchthilfe weiter ausbauen sowie den Vollzug in freien Formen und den offenen Vollzug erweitern.“