Der 20-jährige Jungforscher Jonas Gaiser aus Sindelfingen ist auf Erfolgskurs Foto: privat

Der 20-jährige Sindelfinger Jonas Gaiser hat sich beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb Mittlerer Neckar für den Landeswettbewerb qualifiziert. Er hat ein System zur Positionsbestimmung von Robotern in Räumen entwickelt. Auch wurde er ins Nationalteam der deutschen Jungforscher berufen.

Sindelfingen - Wie können Roboter in einem Raum ihre Position bestimmen, ohne dabei auf Informationen des Global Positioning Systems (GPS) zurückgreifen zu müssen? Diese Frage hat sich der Sindelfinger Jonas Gaiser gestellt. Seit dem Herbst 2016 hat er ein „Indoor-Ortungssystem auf Basis von Ultraschall“ entwickelt. Mit diesem Projekt hat er beim „Jugend forscht“-Wettbewerb Mittlerer Neckar die Qualifikation für den Landeswettbewerb der Jungforscher Ende März geschafft. Zudem wurde er ins deutsche Jungforscher-Nationalteam für die International Conference of Young Scientists (ICYS) berufen. Diese findet in diesem Jahr vom 16. bis 21. April in Stuttgart statt.

Herr Gaiser, Sie haben sich beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb Mittlerer Neckar für den Landeswettbewerb qualifiziert. Wie sind Sie zu Jugend forscht gekommen?
Mit war der Wettbewerb schon länger bekannt, denn ich habe auch früher schon am Wettbewerb „Schüler experimentieren“ teilgenommen und im vergangenen Jahr ebenfalls mit einem Projekt bei „Jugend forscht“. Ich bin ja beim Kepler-Seminar in Stuttgart aktiv, von wo aus jedes Jahr Teilnehmer bei „Jugend forscht“ an den Start gehen.
Steht das Projekt, das Sie in diesem Jahr vorgestellt haben, in einem Zusammenhang mit dem Projekt, das Sie im Jahr zuvor mit zwei Jungforscher-Kollegen präsentiert haben?
Nein, die Arbeiten haben nichts miteinander zu tun. Dieses Jahr geht bei mir alles viel stärker in den Bereich Informatik und Mathematik.
Sie haben ein System entwickelt zur Standortermittlung von Robotern in einem Innenraum. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Ich wollte etwas zur Positionsbestimmung für Roboter in Räumen entwickeln. GPS ist relativ ungenau für Privatpersonen. Und Systeme, die beispielsweise mit Kameras funktionieren, sind meist sehr teuer.
Sie nutzen nun für die Umsetzung Ultraschall. Ist das ein ganz neuer Weg? Wie sind sie darauf gekommen?
Es gibt bereits ähnliche Systeme. Aber ich wollte ein System entwickeln, das einfach und genau funktioniert und günstig ist.
Das scheint Ihnen ja gelungen zu sein, wie die Qualifikation für den Landeswettbewerb belegt. Hatten Sie dabei Unterstützung?
Ja, beim Kepler-Seminar in Stuttgart habe ich bei der Umsetzung Unterstützung durch viele fachlich kompetente Betreuer gehabt, das war klasse. Außerdem gibt es dort natürlich die besten technischen Voraussetzungen.
Haben Sie das Projekt für die Präsentationen beim Landeswettbewerb überarbeitet?
Ja, es gibt eine gewisse Weiterentwicklung. So ist die Steuertechnik bei der zweiten Version nun auf einen Mikrocontroller umgezogen, bei meinem Prototyp beim Regionalwettbewerb war das System noch mit einem Computer verbunden. Und es gibt immer Möglichkeiten zur Optimierung, beispielsweise bei der Genauigkeit.
Hatten Sie mit dem jetzt erreichten Erfolg gerechnet? Was ist ihr nächstes Ziel?
Mir ging es bei der Teilnahme nicht in erster Linie ums Gewinnen. Mir geht es bei Wettbewerben vor allem um den Austausch mit Gleichgesinnten. Ich hoffe, dass ich das Projekt vielleicht irgendwann veröffentlichen und damit Hobbybastlern und allen anderen Interessierten zur Nutzung verfügbar machen kann.
Sie wurden auch in das Jungforscher-Nationalteam für die International Conference of Young Scientists (ICYS) berufen. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist schon ein gutes Gefühl. Und da man Deutschland vertritt, hat man natürlich auch den Wunsch, bei dem Wettbewerb erfolgreich zu sein. Vor allem freue ich mich aber darauf, viele interessante Leute aus aller Welt zu treffen.