Angela Merkel genießt bei der Jungen Union großen Rückhalt. Foto: dpa-Zentralbild

Beim Bundestreffen der Jungen Union in Dresden hat ein Delegierter Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Rücktritt aufgefordert – und erntete dafür laute Pfiffe. Merkel ging auf die Forderung nicht direkt ein.

Dresden - Die Rücktrittsforderung eines JU-Mitglieds an Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel ist beim Bundestreffen der Jungen Union mit lauten Buhruhen quittiert worden. Lediglich die bayerischen Delegierten applaudierten.

Zuvor hatte Diego Faßnacht Merkel am Samstag bei der Aussprache zu ihrer Rede auf dem „Deutschlandtag“ der JU in Dresden gefragt, ob sie bereit sei, „den Weg frei zu machen für einen inhaltlichen und personellen Neuanfang“. Die Kanzlerin sei für einen „vollkommenen Kontrollverlust“ der Behörden in der Flüchtlingskrise verantwortlich, kritisierte Faßnacht, der aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis stammt, dem ehemaligen Wahlkreis des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach.

Er habe den Eindruck, dass Merkel entweder nicht bereit oder nicht mehr in der Lage sei, eine Trendwende für die Union zu erreichen. Merkel ging auf die Rücktrittsforderung nicht direkt ein, sondern entgegnete, sie fühle sich durch das Wahlergebnis „demokratisch legitimiert“, eine Regierung zu bilden.