Judo ist eine hohe Kunst der Selbstverteidigung. Am 25. April startet die Herrenmannschaft des KSV Esslingen gegen den TSV Großhadern aus München in die Bundesliga-Saison Foto: Baumann

Der Auftakt hat es gleich in sich. Die Herren-Judomannschaft des KSV Esslingen startet an diesem Samstag, den 25. April, in die Bundesliga-Saison. Gleich im ersten Kampf gegen den mehrmaligen Meister TSV Großhadern aus München kommt es in der KSV-Arena in Esslingen-Mettingen zum Duell der zwei großen Titelaspiranten.

Esslingen - Der Auftakt hat es gleich in sich. Die Herren-Judomannschaft des KSV Esslingen startet an diesem Samstag (18 Uhr) in die neue Bundesliga-Saison. Gleich im ersten Kampf gegen den mehrmaligen Meister TSV Großhadern aus München kommt es in der KSV-Arena in Esslingen-Mettingen zum Duell der zwei großen Titelaspiranten.

Vier Mal schon standen die Esslinger ganz dicht vor dem großen Titel. Jedes Mal sind sie am scheinbar unschlagbaren Serienmeister TSV Abensberg gescheitert, zuletzt mit 4:10 im vergangenen Jahr.

Diesmal werden die Karten jedoch neu gemischt. Denn Abensberg hat im Januar verkündet, vorläufig nicht mehr in der Bundesliga starten zu wollen. Zwei offizielle Gründe gab der 20-malige Meister für den Ausstieg an: Bei den Athleten würden die Olympischen Spiele 2016 ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Außerdem gefiel dem Club der veränderte Vergabemodus für die Bundesliga-Endrunde nicht.

„Der Weg zum Titel führt über Großhadern“

Nach dem Rückzug von Abensberg könnte sich der Titeltraum für den KSV Esslingen in dieser Saison endlich erfüllen. Nur der TSV Großhadern wird noch als wirklich ernsthafter Meisterkandidat gehandelt.

Doch KSV-Trainer Carsten Finkbeiner möchte Druck von seinen Judoka nehmen und gibt sich bescheiden. „Für uns ist Großhadern der große Favorit. Das ist die einzige Mannschaft mit bezahlten Sportlern und die haben sich vor der Saison noch einmal mal deutlich verstärkt. Der Weg zum Titel führt nur über sie“, sagt der 40-Jährige.

Dennoch rechnen sich die Esslinger durchaus Chancen aus, um den Titel mitzukämpfen. Die Saisonvorbereitung lief sehr gut und der KSV habe sich auch verstärkt, sagt der Trainer. „Wir werden alles geben, um so viele Punkte wie möglich zu holen. Wir haben wie letztes Jahr auch in dieser Saison die Rolle des Jägers.“

Was spricht für den KSV?

Was für den KSV spricht? Die Esslinger können sich voll und ganz auf die Liga konzentrieren. „Unsere deutschen Athleten sind nicht mehr bei der Nationalmannschaft dabei und haben keine Doppelbelastung“, sagt Coach Finkbeiner. „Großhadern hat in einigen Gewichtsklassen die deutsche Nummer eins. Aber vielleicht kann die Nummer zwei oder drei an einem guten Tag die Nummer eins schlagen, wenn diese nicht ganz auf der Höhe ist.“

Die Spannung ist also groß vor dem Duell an diesem Samstag. In Mettingen kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinales, das die Esslinger nach einem 7:7 nur dank des besseren Punktverhältnisses (62:52) knapp für sich entscheiden konnten.

„Ein fünftes Mal Zweiter wollen wir nicht werden“

Diesmal ist KSV-Coach Finkbeiner aber nicht so optimistisch vor dem Spitzenkampf. „Wir haben leider einige Verletzungssorgen und können nicht mit der besten Mannschaft antreten. Deswegen sehe ich nur geringe Chancen auf den Sieg. Aber wir werden es Großhadern nicht zu leicht machen.“

Doch unabhängig vom Ausgang des Kampfes – die Hauptrunde ist lang und bis zu den Play-Offs kann noch viel passieren. Die Esslinger wollen in diesem Jahr ein ernstes Wörtchen um den Titel mitsprechen. Denn eins ist klar: „Ein fünftes Mal Zweiter wollen wir eigentlich nicht werden“, sagt Finkbeiner und gibt damit doch noch ein bisschen von seiner Zurückhaltung auf.