Die Straßenbahn von Gmunden in Österreich ist Vorbild für diese Anlage. Foto: Gottfried Stoppel

Vor 20 Jahren wurde der Jugend-Modellbahn-Club Remshalden gegründet. Zum Jubiläum gibt es an diesem Wochenende eine Ausstellung in der Wilhelm-Enßle-Halle.

Remshalden - Züge mit Verspätung gibt es hier nicht. Alles läuft wie am Schnürchen, maulende Fahrgäste, die sich beim Bahnpersonal beschweren? Fehlanzeige! Allerdings ist die Welt mit solch paradiesischen Bahn-Zuständen leider kleiner als die Realität. Dafür ist sie dieser aber verblüffend genau nachgebaut. Willkommen in der Welt des Jugend-Modellbahn-Clubs Remshalden. Dieser feiert an diesem Wochenende seinen 20. Geburtstag in der Wilhelm-Enßle-Halle in Geradstetten.

Gäste aus Esslingen und Freiberg am Neckar

An diesem Samstag kann man von 10 bis 18 Uhr bewundern, was in vielen Stunden gemeinsamer Arbeit entstanden ist. Neben der vereinseigenen Modulanlage beteiligen sich Gastvereine aus Freiberg am Neckar und Esslingen mit ihren eigenen Anlagen.

Die Freiberger haben eine Winterlandschaft mitgebracht. „Das ist das anspruchsvollste, was man machen kann“, sagt Oliver Gollub vom JMC Remshalden. Den Schnee herzustellen, sei ziemlich schwer, sagt der passionierte Landschaftsbauer. Außerdem haben die Freiberger noch einige Späße eingebaut, die Besucher auf Knopfdruck starten können.

Mit einer großzügigen Spenden begann alles

So kann man den Bewohner eines Lokschuppens wecken. Zuerst kräht ein Hahn, dann geht das Licht im Schlafzimmer an. Kurz darauf ein weiteres. „Jetzt geht er ins Bad“, erklärt der Freiberger Karlheinz Burkhardt grinsend. Zum Schluss öffnen sich die Tore, die Lok fährt raus – nein, sie verschwindet wieder. „Draußen ist es einfach zu kalt.“

Eine großzügige Sachspende hat im August 1999 die Vereinsgründung in Remshalden im wahrsten Sinn des Wortes ins Rollen gebracht. Zwei alte Modellbahner wollten ihr Equipment anderen vermachen, bevor es verstaubte. Verbunden war das mit der Auflage, dass das Material zum Modellbahnbauen mit Jugendlichen verwendet wird. Bis heute fördert der Club Teamgeist, Disziplin, Freude am Konzipieren und der Umsetzung von Plänen, aber auch Erfolge zu erzielen und diese dann auch zu feiern.

Betreuer für junge Modellbauer gesucht

Und so wurde im Keller der Grundschule emsig gebaut, gebastelt und gefahren. „Bis uns vor vier Jahren der Schicksalsschlag traf, dass der Keller saniert werden musste“, sagt der Vereinsvorsitzende Dominik Föhl. Die Anlage, die dort fest verbaut war, musste demontiert werden. Unberührt davon war die rund 40 Meter lange Modulanlage, die jetzt in der Ausstellung zu sehen ist.

Der Club hat zurzeit 48 Mitglieder, davon 25 aktive. Anders als der Name des Vereins vermuten lässt, freut sich der Verein insbesondere über erwachsene Verstärkung zur Betreuung der Jugendlichen. Wer Interesse hat, kann den Verein bei den Clubabenden immer freitags von 18 bis 20 Uhr in den Kellerräumen der Grundschule Geradstetten besuchen.