Nach seinem Schlaganfall im vergangenen Jahr hat Joachim Fuchsberger viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Jetzt hat er sein neues Buch vorgestellt und deutliche Worte fürs Altwerden gefunden.

Nach seinem Schlaganfall im vergangenen Jahr hat Joachim Fuchsberger viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Jetzt hat er sein neues Buch vorgestellt und deutliche Worte fürs Altwerden gefunden.

München - Fernsehlegende Joachim „Blacky“ Fuchsberger (87) findet für das Altwerden deutliche Worte. „Altwerden ist scheiße“, sagte er am Freitag in München bei der Präsentation seines neuen Buches „Zielgerade“, in dem er auch über das Leiden schreibt - und den Tod. „Wie lange es noch geht, keine Ahnung. Es kann jede Sekunde aus sein“, sagte Fuchsberger, der im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitt und viel Zeit im Krankenhaus verbrachte.

„In meinem Alter macht man keine Pläne mehr, da wird man - von wo auch immer - geplant“, sagte er. Das hindert ihn aber nicht daran, auch mit bald 90 Jahren immer noch weiter zu arbeiten. Derzeit bastle er mit seinem Schauspielkollegen Jan Josef Liefers an dem Drehbuch für ein Fernsehspiel. Er selbst werde darin einen „grantigen, bösen, alten Mann“ verkörpern. „Endlich darf ich das mal spielen.“ Außerdem schreibe er schon an einem weiteren Buch. Sein wichtiges Vorhaben ist aber ein anderes: Der 60. Hochzeitstag mit seiner Frau Gundel am 2. Dezember. „Ich will meine Diamantene Hochzeit auf einem Stuhl sitzend mit gutem Essen feiern.“

Zu seiner Frau sagt er oft: "Ich liebe Dich"

Er hoffe sehr, dass die beiden diesen großen Tag noch gemeinsam erleben können, sagte Fuchsberger. Er habe jede Sekunde der vergangenen 60 Jahre mit seiner Frau, die er „meine Regierung“ nennt, genossen. „Meine Liebe zeige ich dadurch, dass ich gehorsam bin, dass ich ihre Befehle befolge“, scherzte der Schauspieler. „Ich mache das Frühstück, ich mache mein Bett. Und dann sage ich sehr oft mittendrin: „Ich liebe Dich.“ - was sie meistens nicht zur Kenntnis nimmt. Sie ist da etwas kurz angebunden.“

Jahrzehntelang seien sie durch Höhen und Tiefen gegangen, das tiefste Tal war dabei der Tod ihres Sohnes Thomas im Jahr 2010, dem Fuchsberger das letzte Kapitel seines Buches gewidmet hat. „Wenn einer von uns beiden den Löffel abgibt, dann hoffe ich, dass ich das bin“, sagte Fuchsberger. Eine Leben ohne seine Frau sei für ihn nicht vorstellbar. Er glaube aber, dass sie dagegen auch ohne ihn zurecht käme. Sollte sie vor ihm gehen, würde er seine Pfeife wieder rausholen, wieder trinken und versuchen, die Zeit allein so zu verkürzen. Angst vor dem Tod habe er nicht. In seinem Buch „Zielgerade“ schreibt er: „Wir spielen Philemon und Baucis und warten Hand in Hand auf das, was da wohl noch kommen mag.“