Unter Jens Rommel gehen die Ermittlungen gegen NS-Täter weiter. Foto: dpa

Kurt Schrimm geht, Jens Rommel kommt als Leiter der Zentralen Stelle. Bei einer Feierstunde zum Stabwechsel bekräftigte Justizminister Stickelberger, dass die Ermittlungen gegen NS-Täter weitergingen.

Ludwigsburg - Die Akten der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen werden auch nach dem Ende der Ermittlungen der Behörde in Ludwigsburg bleiben. Das hat der baden-württembergische Justizminister Rainer Stickelberger, SPD, bei der Verabschiedung Kurt Schrimms, des langjährigen Leiters der Stelle, und der Einführung seines Nachfolgers Jens Rommel bekannt gegeben. Ludwigsburg biete als Standort den Vorteil, dass die Träger für die weitere Arbeit schon an Ort und Stelle seien. Land, Stadt, wissenschaftlicher Beirat und der Förderverein zur Erhaltung der Zentralen Stelle setzen sich seit Langem dafür ein, in Ludwigsburg in Nachfolge der Zentralen Stelle einen Ort der Erinnerung, Forschung und Mahnung zu schaffen. Angesichts der Schlagzeilen über die Gewalt gegen Flüchtlinge sei es wichtig, in Ludwigsburg einen solchen Ort zu etablieren, sagte Stickelberger.

Kurt Schrimm geht nach 15 Jahren

Kurt Schrimm leitete die Zentrale Stelle 15 Jahre. Insgesamt war er mehr als 35 Jahre als Staatsanwalt tätig. In seine Ludwigsburger Amtszeit fielen unter anderem die Verurteilung der NS-Täter John Demjanjuk und Oskar Gröning. Schrimms Nachfolger Jens Rommel (43) kündigte an, die Zentrale Stelle werde nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH) über das Revisionsgesuch von Oskar Gröning ihre Arbeit neu ordnen. Der BGH wird demnächst darüber urteilen, ob auch KZ-Wächter, denen man keine Einzeltat nachweisen kann, wegen Beihilfe zum Mord verurteilt werden können.