Der Stuttgarter Musiker Jean-Marc Lorber fällt auf, und das nicht nur, weil er sich das Haar bunt färbt. Er macht laute Geräusche, und er zappelt. Er hat das Tourettesyndrom.

Stuttgart - Wenn Jean-Marc Lorber sich wie ferngesteuert gegen die Schläfe haut und dabei Töne macht, die papageienartig klingen, dann kommt es schon mal vor, dass ihn jemand fragt, ob er nicht alle Tassen im Schrank habe. Wenn er abends durch Untertürkheim spaziert und nicht aufhören kann zu grunzen, geht schon mal ein Fenster auf und jemand brüllt: „Geht’s noch?“ Lorber erinnert sich an einen solchen Abend, an dem er zurückbrüllte: „Ich habe Tourette!“ Der Mann am Fenster riet: „Dann geh zum Arzt!“ – „Da war ich schon!“ – „Aber offensichtlich beim Falschen!“ Eine Szene wie aus der Comedyshow, sagt er.