Mafiosi ohne Reue: Salvatore „Totò“ Riina wird auf diesem Foto vom 16. Januar 1996 zu einer Gerichtsverhandlung in Bologna gebracht. Foto: AP

Italiens „Boss der Bosse“ Salvatore „Totò“ Riina ist mit 87 Jahren in einem Gefängniskrankehaus gestorben. Er gehörte mit Mafia-Bossen wie Al Capone, Lucky Luciano und John Gotti zu den berüchtigtsten Verbrechern der Kriminalgeschichte.

Rom - Der italienische Mafiaboss Salvatore „Toto“ Riina ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er verbüßte eine lebenslange Haftstrafe. Am Donnerstag, seinem Geburtstag, hatte das Justizministerium seiner Familie einen Besuch am Krankenbett im Häftlingstrakt eines Krankenhauses im italienischen Parma gestattet. Sein Gesundheitszustand hatte sich nach zwei Operationen verschlechtert, Ärzte versetzten ihn in ein künstliches Koma. Den Medienberichten zufolge starb Riina am Freitagmorgen.

Mindestens 150 Auftragsmorde

Riina war einer der berüchtigtsten Cosa-Nostra-Bosse Siziliens. Er wurde für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht und 1993 zu 26 Mal lebenslanger Haft verurteilt. Als „Boss der Bosse“ war er laut Ermittlungsbehörden Drahtzieher einer über mehrere Jahre umgesetzten Strategie, italienische Staatsanwälte, Polizisten und andere Gegner der Cosa Nostra zu ermorden.

Mafiosi ohne Reue

Nachdem zwei Anti-Mafia-Richter, Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, 1992 innerhalb von zwei Monaten durch Bombenanschläge getötet wurden, forcierten die Behörden ihr Vorgehen gegen sizilianische Mafiosi. Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod Borsellinos und seiner Polizeieskorte wurde Riina 1993 in Palermo gefasst. Seither saß er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im Gefängnis. Eine Zusammenarbeit mit der Justiz lehnte er stets ab.

Die berüchtigsten Schwerverbrecher

In unserer Bildergalerie zeigen wir zwölf der übelsten Mafia- und Kartellbosse der Verbrechensgeschichte.